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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

Entwicklung einer App für mobile Endgeräte zur Optimierung der Abläufe in der klinischen Lehre der Zahnmedizin

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Simona Georgiana Schick - Universitätsklinikum Heidelberg, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde, Heidelberg, Deutschland
  • presenting/speaker Lydia Eberhard - Universitätsklinikum Heidelberg, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Heidelberg, Deutschland
  • Luis Wettach - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, IT-Lehre, Heidelberg, Deutschland
  • Andreas Heberle - Hochschule Karlsruhe, Fakultät für Wirtschaftsinformatik, Karlsruhe, Deutschland
  • Rainer Neumann - Hochschule Karlsruhe, Fakultät für Wirtschaftsinformatik, Karlsruhe, Deutschland
  • Jörg Miebach - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, IT-Lehre, Heidelberg, Deutschland
  • Christopher J. Lux - Universitätsklinikum Heidelberg, Poliklinik für Kieferorthopädie, Heidelberg, Deutschland
  • Cornelia Frese - Universitätsklinikum Heidelberg, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde, Heidelberg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-08-02

doi: 10.3205/22gma027, urn:nbn:de:0183-22gma0275

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Schick et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Das Ziel der hier vorliegenden Arbeit war es, eine Applikation für mobile Endgeräte zu entwickeln, welche die Organisation und Leistungsdokumentation in den integrierten klinischen Kursen der Zahnheilkunde unterstützt.

Methoden: Studierende und Mitglieder der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg sowie der Hochschule Karlsruhe, Fakultät für Wirtschaftsinformatik, entwickelten die App „HeiCheck“ (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Diese verfügt über zwei getrennte Plattformen für Dozenten und Studierende. Folgende funktionelle Anforderungen wurden definiert:

1.
ein Kalendersystem zur Terminübersicht,
2.
eine Übersicht aller klinischen Behandlungen sowie deren Behandlungsschritte,
3.
eine digitale Warteschlange und
4.
eine standardisierte Leistungsdokumentation.

Zur Erprobung der App wurde nach 4 Wochen ein Usability Test durchgeführt. Anschließend wurde die App im 7. Fachsemester im integrierten klinischen Kurs 1 eingesetzt und nach zwei Monaten evaluiert. Als Vergleichskohorte wurde das 9. Fachsemester herangezogen, das ohne die Unterstützung der App arbeitete.

Ergebnisse: Der Usability Test (n=23 Studierende) ergab, dass die überwiegende Mehrheit (81%, n=18) die App mit einer mittleren Gesamtnote von 2.0±0.6 weiterempfehlen würde. An der Evaluation nahmen im integrierten Kurs 1 n=75 (95%) Studierende und im integrierten Kurs 2 n=40 (74%) Studierende teil. Im Vergleich zum 9. Fachsemester, das ohne die App arbeitete, konnte ein signifikanter Mehrwert der App für zahlreiche Prozesse festgestellt werden. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen konnten in Bezug auf die Organisation von Behandlungssitzungen (p=0.002), die Dokumentation (p=0.001), die Wartezeit auf den Dozenten (p=0.038), den Überblick über Behandlungssitzungen (p=0.040) sowie eine transparente Leistungsbewertung (p=0.012) festgestellt werden.

Diskussion: Mit diesem Projekt wird erstmals in Deutschland die Entwicklung und Etablierung einer Applikation speziell für den klinischen Studienabschnitt in der Zahnheilkunde vorgestellt. Die Nutzung der App zeigte einen deutlichen Mehrwert im integrierten klinischen Kurs. Hervorzuheben ist hier die Strukturierung und Standardisierung von Behandlungsabläufen und der Organisation für die Studierenden sowie die transparente Leitungsbewertung.

Take Home Messages: Im Bereich der Digitalisierung in der zahnmedizinischen Lehre zeigt die hier vorgestellte App einen deutlichen Mehrwert für Studierende und Dozenten und stellt somit eine sinnvolle Ergänzung des Curriculums dar. Perspektivisch könnte die App für den Einsatz im vorklinischen Setting modifiziert werden.