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Weiterentwicklung der OSCE-Prüfendenschulung zu einem Multiplikator*innen-Konzept an der Medizinischen Fakultät Mannheim
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Veröffentlicht: | 14. September 2022 |
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Fragestellung/Zielsetzung: OSCEs (Objective Structured Clinical Examinations) stellen ein etabliertes Prüfungsformat im Rahmen des Medizinstudiums dar, deren Prüfungsqualität (Objektivität) stark von der Qualifizierung der Prüfenden abhängt. An der Medizinischen Fakultät Mannheim durchlaufen OSCE-Prüfende eine verpflichtende standardisierte modulare Schulung mit Online- und Präsenzphasen sowie Hospitationen („Mannheimer Training für OSCE-Prüfende“=Ma-TOP) [1]. Um dem Bedarf anderer Einrichtungen nach standardisiert ausgebildeten OSCE-Prüfenden gerecht zu werden, wurde ein erweitertes Train-the-Trainer-Konzept erarbeitet, das Teilnehmende auch zu OSCE-Instruktor*innen und Multiplikator*innen ausbildet und sie befähigt, an ihren Heimateinrichtungen das Ma-TOP zu implementieren und dort OSCE-Prüfende auszubilden.
Methoden: Das bestehende Ma-TOP wurde in ein mehrphasiges Schulungskonzept mit 3 aufeinander aufbauenden Modulen im Blended-Learning-Format integriert (Gesamtumfang: 24 UE). Inhalte und Methoden wurden didaktisch in Lernspiralen aufgebaut und Feedbackschleifen implementiert. Zielgruppe des Schulungskonzepts sind Mitarbeiter*innen medizinischer Fakultäten in Schlüsselpositionen, Lehrverantwortliche und -beauftragte der Kliniken sowie approbierte Ärztinnen und Ärzte mit Prüftätigkeit, die selbst OSCE-Prüfende ausbilden möchten.
Ergebnisse:
- Modul 1 umfasst neben dem bestehenden Ma-TOP eine Reflexionseinheit. Teilnehmende kennen nach erfolgreichem Abschluss den OSCE-Ablauf und können selbst als OSCE-Prüfer*in tätig sein.
- Modul 2 befähigt die Teilnehmenden, später selbst OSCE-Prüfer*innen auszubilden. Die Lernziele umfassen OSCE-Prüfungstheorie und -gütekriterien, OSCE-Organisation, aber auch kollegiale Beobachtung und Feedback. Teilnehmende nehmen bspw. an Peer-Hospitationen während des OSCEs teil.
- Modul 3 fokussiert die Adaptierbarkeit des Ma-TOP an die Heimateinrichtung der Teilnehmenden und soll sie zu dessen erfolgreichem Roll-Out befähigen. Dies soll durch konzeptuelle Transferarbeit, Expert*innen-Coachings und den Austausch der Teilnehmenden untereinander gefördert werden.
Das Schulungskonzept soll mit synchronen und asynchronen Online- und Offline-Lernformaten die Lernenden optimal auf ihre Aufgaben als Multiplikator*innen für die Ausbildung weiterer OSCE-Prüfender vorbereiten.
Take Home Message: Dem gestiegenen und durch die verstärkte Integration von OSCEs in Staatsexamina weiter ansteigenden Bedarf an standardisiert ausgebildeten Prüfenden kann durch das dargestellte Multiplikator*innen-Konzept Rechnung getragen werden.