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Wirkungsgrad und Interventionen auf der Basis einer Umfrage unter den Münsteraner Medizinstudierenden zum Thema Sexismus und sexuelle Belästigung
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Veröffentlicht: | 14. September 2022 |
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Fragestellung/Zielsetzung: 2018 wurde quantitativ und qualitativ erfasst, ob an den Lern- und Ausbildungsorten für Medizinstudierenden Erfahrungen mit Sexismus und sexueller Belästigung bestehen. Von 58,6% der Studierenden der Human- und Zahnmedizin wurde angegeben, dass Sexismus existiert. Aufgrund der Auswertung und Publikation in BMC Medical Education ist 3 Jahre später die Frage entstanden, welche Auswirkungen die Umfrage und deren Veröffentlichung gehabt hat und welche Maßnahmen entstanden sind.
Methoden: Die Verifizierung der Hypothese, dass es an Ausbildungsorten der Medizinischen Fakultät Münster sexuelle Belästigung gibt, wurde mittels eines validierten Fragebogens durchgeführt. Die Analyse unterscheidet zwischen männlichen und weiblichen Sexismuserfahrungen; unterschiedlichen Formen von sexueller Belästigung als auch deren Häufigkeit und zusätzlich eine Evaluation der sexistisch agierenden Gruppen. Diese Ergebnisse wurden mit den Studierenden, den Ausbilder*innen, Vorgesetzten und universitären Entscheidungsträger*innen diskutiert und Maßnahmen geplant und zum Teil etabliert.
Ergebnisse: Als erstes Ergebnis ist eine Task Force entstanden, die sich in regelmäßigen Zeitabständen trifft. Mitglieder*innen der Task Force „Gender Respect“ sind Entscheider*innen und Beteiligte aus der Medizinischen Fakultät, des Universitätsklinikums und der Lehrkrankenhäuser, aus verschieden Berufsgruppen. In einzelnen Institutionen wurden Ansprechpartner*innen für weitere Berufsgruppen (neben den Studierenden) initiiert; für die Studierenden besteht ebenfalls eine Anlaufstelle als auch psychologische Beratungskapazitäten.
Zunächst auf der Basis der Freiwilligkeit wurde ein berufsbildender Workshop angestoßen, der sich in konstruktiver Form mit dem Spannungsfeld des professionellen Umgangs mit dem Thema und dem subjektiven Empfinden der Studierenden auseinandersetzt. Geplant ist eine konstante Implementierung für Studierende der Human- und Zahnmedizin.
Diskussion: Um die Awareness weiter zu erhöhen, arbeiten wir aktuell an einer Plakataktion für die Ausbildungsorte. Hierbei zeigt sich ein einheitlich positives Feedback und freiwillige Unterstützung durch Studierende, was parallel zu einer vermehrten Meldung von sexuell belästigenden Ereignissen begleitet wird. Zudem kann der Fragebogen an anderen Fakultäten zur Verfügung gestellt werden.
Take Home Messages: Sexismus und sexuelle Belästigung spielt in der medizinischen Ausbildung eine erhebliche Rolle, die mit verschiedenen Maßnahmen aus der Tabuisierung gehoben wird. Hierbei spielt die konstante Kommunikation und Reflexion aller Beteiligten eine zentrale Rolle.
Literatur
- 1.
- Fnais N, Soobiah C, Chen M. Harassment and discrimination in medical training: a systematic review and meta-analysis. Acad Med. 2014;89(5):817-827. DOI: 10.1097/ACM.0000000000000200
- 2.
- Irish Medical Organisation. IMO Position Paper on Women in Medicine. Dublin: Irish Medical Organisation; 2017.
- 3.
- Dzau VJ, Johnson PA. Ending sexual harassment in academic medicine. N Engl J Med. 2018;379(17):1589-1591. DOI: 10.1056/NEJMp1809846