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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

KommZ – Längsschnittcurriculum Kommunikation in der Zahnmedizin

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Michaela Strumpski - Universität Leipzig, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Leipzig, Deutschland
  • Rainer Haak - Universität Leipzig, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Leipzig, Deutschland
  • Daisy Rotzoll - Universität Leipzig, Skills und Simulationszentrum LernKlinik Leipzig, Leipzig, Deutschland
  • Anja Zimmermann - Universität Leipzig, Skills und Simulationszentrum LernKlinik Leipzig, Leipzig, Deutschland; Universität Leipzig, Medizindidaktisches Zentrum, Leipzig, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP085

doi: 10.3205/21gma280, urn:nbn:de:0183-21gma2806

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Strumpski et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine gute (Zahn-)Arzt-Patient-Kommunikation führt zu einer exakteren Patientenbehandlung, zu einer größeren Patientenzufriedenheit und einem geringeren Arbeitsstress auf Seiten des medizinischen Teams [1]. Die Bedeutung kommunikativer Fähigkeiten und Fertigkeiten für Zahnärzte findet seit 2015 auch im NKLZ [http://www.nklz.de] Beachtung. Vor diesem Hintergrund werden in der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Leipzig seit dem Sommersemester 2018 kommunikative Kompetenzen im Rahmen eines longitudinalen Gesprächsführungskurses innerhalb des zahnmedizinischen Curriculums vermittelt.

Material und Methoden: Neben einem einführenden Seminar wird im 6. Fachsemester (FS) die zahnärztliche Gesprächsführung anhand von Gesprächen mit Simulationspatienten (SP) trainiert. Jeder Studierende führt selbst ein Gespräch und erhält hierzu strukturiertes Feedback, außerdem gibt jeder Feedback zu mindestens sechs beobachteten Gesprächen von Kommilitonen. Neben der Zahnarzt-Patient-Kommunikation wird im 7. bzw. 8. FS die Methode der kollegialen Fallberatung eingeführt sowie der Umgang mit schwierigen Situationen zwischen Zahnarzt und Patient thematisiert. Im 8. FS videografiert jeder Studierende ein eigenes, reales Patientengespräch, welches danach durch Selbstreflexion und Peer-Feedback bewertet wird. Vor Beginn des Längsschnittcurriculums (T1), nach den Gesprächen mit den SPs (T2) und nach Auswertung der videografierten Patientengespräche (T3) wurden die Lehreinheiten von den Studierenden der ersten Kohorte des verstetigten Curriculums unter Verwendung eines strukturierten Fragebogens evaluiert. Die selbsteingeschätzte Gesprächsführungskompetenz wird mit einer Adaptation der Berlin Global Rating Scale erhoben. Dabei werden die Dimensionen Empathie, Struktur, verbaler und nonverbaler Ausdruck eingeschätzt.

Ergebnisse: Insgesamt liegen für T1-T3 Angaben von 30 Studierenden vor (Rücklaufquote 75%). Von T1 über T2 zu T3 geben weibliche Studierende eine signifikante Zunahme ihrer Empathie an, während männliche Studierende von einem Rückgang berichten (F=6,73; p=0,002). Ein ebensolcher Wechselwirkungseffekt zeigt sich für die Dimension verbaler Ausdruck (F=5,2; p=0,01). Für die Dimension nonverbaler Ausdruck berichtet die Gesamtgruppe eine signifikante Verbesserung über die Zeit (F=5,53, p=0.01). Was ihre Gesprächsführungskompetenz betrifft, fühlen sich 73,8% der Studierenden nach dem Kurs sicherer und 67,4% sind der Meinung, dass sich ihre Gesprächsführungskompetenz durch den Kurs verbessert hat. 82,1% messen dem Gesprächsführungskurs einen hohen Wert in ihrer Ausbildung bei.

Schlussfolgerung: Der Gesprächsführungskurs KommZ trug aus Sicht der Studierenden zur Verbesserung ihrer kommunikativen Kompetenzen, vor allem des nonverbalen Ausdrucks, bei. Weibliche Studierende profitieren in Bezug auf Empathie und den verbalen Ausdruck stärker von KommZ als ihre männlichen Kommilitonen. Die weitere Verstetigung wird diskutiert.


Literatur

1.
Maguire P, Pitceathly C. Key communication skills and how to acquire them. BMJ. 2002;325(7366):697-700. DOI: 10.1136/bmj.325.7366.697 Externer Link