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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

„Entrustable professionel activities“ (EPAs) in der zahnmedizinischen Lehre – die Weiterentwicklung und Anwendung eines Fragebogens

Meeting Abstract

  • Katja Wegner - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Münster, Deutschland
  • presenting/speaker Helmut Ahrens - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland
  • Simon Breil - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Psychologische Diagnostik & Persönlichkeitspsychologie, Münster, Deutschland
  • Thomas Geldmacher - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland
  • Bernhard Marschall - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland
  • Anne Wolowski - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Poliklinik für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien, Münster, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP079

doi: 10.3205/21gma274, urn:nbn:de:0183-21gma2748

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Wegner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Seit dem Sommersemester 2014 findet an der WWU Münster ein Training kommunikativer Kompetenzen für Studierende der Zahnmedizin des 6. Semesters statt. Ziel dieses Trainings ist es, die Studierenden auf den ersten Patientenkontakt vorzubereiten. Auf Grundlage der Lernziele des NKLZ wurden diese Kompetenzen über einen etablierten Fragebogen evaluiert.

Vor dem Hintergrund eines am Studienstandort Münster nach internationalem Vorbild etablierten EPA-Konzeptes, wurde als neues Abfrageformat ein EPA-basierter Fragebogen entwickelt.

Bisher erfragte Kompetenzen wie „Anamneseerhebung“ oder „differentialdiagnostische Abwägung“ wurden in dem neu entwickelten EPA-basierten Fragebogen durch global formulierte Tätigkeiten, die Selbsteinschätzung in diese Tätigkeiten adressieren, ergänzt. So sollten etwa die Studierenden anhand der Aussage „Ich traue mir zu, die klinischen Befunde in einer Patientenakte zu dokumentieren.“ (EPA 5) den Grad ihrer Selbsteinschätzung in diese Tätigkeit festlegen.

Das Ziel bestand in der Überprüfung dieses neu entwickelten Fragebogens in Hinblick auf die Selbsteinschätzung der Studierenden in die eigenen Kompetenzen.

Methoden: Die Studierenden füllten vor und nach dem Kurs den etablierten und zusätzlich den neuen EPA-basierten Fragebogen (Likert-skaliert) aus.

Ergebnisse: Der Mittelwertvergleich für den etablierten Fragebogen ergab signifikante Kompetenzzuwächse über alle Items (z.B. Gesprächsführungstechniken, Arzt-Patienten-Beziehung, Krankheitsbezogene Fragen etc.).

Hohe Effektstärken verzeichneten die Items „Gesprächsführungstechniken, Fragetechniken, Arzt-Patienten-Beziehung, Behandlungswunsch erkennen, Krankheitsbezogene Fragen und Risikofaktoren erfragen“ (Cohens d>1).

Anhand des EPA-basierten Fragebogens ließen sich jedoch nur geringe Anstiege in den Mittelwertvergleichen feststellen. Die Effektstärke (Cohens d) war nur für das Item „Differenzialdiagnose“ >1.

Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass die Studierenden sich in Abhängigkeit vom Evaluationsbogen offensichtlich unterschiedlich einschätzen.

Die schlechtere Einschätzung auf Basis des EPA-basierten Fragebogens könnte auf den ungewohnten Umgang mit EPA-basierten Fragen zurückzuführen sein, oder dass viele der global formulierten Tätigkeiten nicht im Training praktiziert werden (können) und es daher auch keinen Zuwachs diesbezüglich geben kann, was die Sensitivität dieses Fragebogens positiv abbildet.

Auch könnte das Skalenformat EPA-basierter Items noch weiterer methodischer Entwicklung bedürfen.

Take Home Message: Die Einschätzung der eigenen Kompetenzen hängt in hohem Maße ab von der Art des Evaluationsbogens.