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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Careum Summer School 2019 – interprofessionelles Lernen mit Patient*innen und Angehörigen zum Thema Selbstbestimmung – Ergebnisse der Begleitevaluation

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alexandra Wirth - Careum Stiftung, Careum Bildungsentwicklung, Schweiz
  • Fabian Berger - Careum Hochschule für Gesundheit, Forschung, Schweiz
  • Sylvia Kaap-Fröhlich - Careum Stiftung, Careum Bildungsentwicklung, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP077

doi: 10.3205/21gma272, urn:nbn:de:0183-21gma2728

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Wirth et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Die Careum Summer School (CSS) als Lernsetting integriert die beiden Kernthemen Interprofessionalität von Studierenden aus den verschiedenen Gesundheitsberufen und Selbstbestimmung von Patient*innen und deren Angehörigen. Ziel der CSS ist es, dass Studierende sowie Patient*innen und Angehörige die Zusammenarbeit in der Praxis reflektieren, sich austauschen und gemeinsam ein Produkt entwickeln. Studierende aus dem Gesundheitswesen lernen dadurch miteinander, voneinander und übereinander [1]. Durch die Integration der Patient*innen und Angehörigen soll sich die Versorgungsqualität insgesamt verbessern. Die Evaluation überprüft, inwiefern die Ziele der CSS erreicht werden. Entsprechend sind folgende Fragestellungen zu beantworten:

1.
Welche Entwicklungen machen die Studierenden nach der CSS in ihrer interprofessionellen Kommunikation und Teamarbeit?
2.
Welche Erfahrungen machen die teilnehmenden Patient*innen und Angehörige während der CSS?
3.
Wie kann die Praxisinstitution die Entwicklung der Studierenden für sich nutzen?

Methoden: Die Studierenden wurden mittels des UWE-IP Fragebogens befragt [2]. Die Vorher-Nachher-Befragung erfolgte online eine Woche vor und sechs Wochen nach der CSS. Mit den Patienten*innen und Angehörigen wurden problemzentrierte Leitfadeninterviews durchgeführt und qualitativ ausgewertet [3]. Im Ergebnisworkshop wurde mit den Bildungsverantwortlichen der Praxis- und Hochschulinstitutionen die Lernerfahrung der Studierenden an der CSS in Form einer Fokusgruppe diskutiert [3].

Ergebnisse: Auf Basis der UWE-IP Skala verbesserte sich vor allem die Einstellung der Studierenden gegenüber interprofessionellen Lernsettings, sodass die CSS die Akzeptanz für interprofessionelles Lernen statistisch signifikant erhöht. Patient*innen und Angehörige brachten u. a. ihre Themen in die Arbeitsgruppe ein und erlebten sich dadurch als aktive Teilnehmende. Die Praxis- und Hochschulinstitutionen profitieren über den Austausch ihrer Studierenden, indem sie das Erlernte in den Institutionen nochmals diskutieren und reflektieren.

Diskussion: Studierende arbeiten mit Patient*innen und Angehörigen gemeinsam an einem Thema, mit dem sie sich an der CSS vertieft auseinandersetzen. Sie durchlaufen ihren eigenen Lernprozess, der im Anschluss in der Praxis weiterverfolgt werden kann. Die Praxis als ebenfalls zentraler Teil der CSS, kann hier die Aufgabe übernehmen, die bearbeiteten Themen weiter in den Fokus zu stellen.

Take Home Message: Interprofessionalität gewinnt an Mehrwert, wenn man Patient*innen und Angehörige von Anfang an als Teil des interprofessionellen Lernsettings mitdenkt.


Literatur

1.
World Health Organisation WHO. Framework for Action on Interprofessional Education & Collaborative Practice. Geneva: World Health Organisation; 2010. Zugänglich unter/available from: https://apps.who.int/iris/handle/10665/70185 Externer Link
2.
Mahler C, Berger S, Pollard K, Krisam J, Karstens S, Szecsenyi J, Krug K. Translation and psychometric properties of the German version of the University of the West of England Interprofessional Questionnaire (UWE-IP). J Interprof Care. 2017;31(1):105-109. DOI: 10.1080/13561820.2016.1227964 Externer Link
3.
Kruse J. Qualitative Interviewforschung. Ein integrativer Ansatz. 2. überarb. und erg. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz Juventa; 2015.