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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Implementierung komplexer Beratungsanlässe im Kontext des deutschen Gesundheits- und Sozialsystems in der Weiterbildung Allgemeinmedizin

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Christina Raus - Universitätsmedizin Greifswald, Abteilung Allgemeinmedizin, Greifswald, Deutschland
  • presenting/speaker Andrea Mossner - Universitätsmedizin Greifswald, Abteilung Allgemeinmedizin, Greifswald, Deutschland; AMEOS Poliklinikum Vorpommern GmbH, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP054

doi: 10.3205/21gma249, urn:nbn:de:0183-21gma2491

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Raus et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Wie kann es gelingen Ärzten in Weiterbildung Allgemeinmedizin (ÄiW) Systemkompetenzen über die Funktionsweise des deutschen Gesundheits- und Sozialsystems zu vermitteln?

Methoden: Die Entwicklung von Systemkompetenz kann durch handlungsorientierte Methoden [1] gelingen. Hierzu bietet das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Mecklenburg-Vorpommern an Weiterbildungstagen ein praktisches Seminar an, in dem komplexe Beratungsanlässe im hausärztlichen/ Familienmedizinischen Setting mit standardisierten Simulationspatienten simuliert und nachbereitet werden. In Gruppen (8-10 ÄiW) werden zwei Simulationen aufbereitet. Zwei ÄiW konnten die Rolle des Arztes übernehmen und bekamen im Anschluss von der Gruppe unter Anleitung eines Lehrarztes Feedback sowie Idealtypische Lösungswege des deutschen Gesundheits- und Sozialsystems aufgezeigt. Die zukünftigen Familienmediziner sollten angehalten werden ihre lokalen Versorgungsnetzwerke kennen zu lernen. Das Seminar wurde mit dem standardisierten Evaluationsbogen der deutschen Kompetenzzentren evaluiert. Der Evaluationsbogen erfasst soziodemografische Daten. Evaluiert wird mit einer 6-stufigen Likert Skala der Zufriedenheitsgrad mit dem Seminar in folgenden Bereichen Didaktik, Beteiligungsmöglichkeit, praktische Relevanz und Informationsgehalt. Zudem wird der Beitrag des Seminars zur Verbesserung der eigenen Kompetenzen mit einer 6-stufigen Likert Skala erfragt.

Ergebnisse: Das fakultative praktische Seminar ist an zwei Weiterbildungstagen insgesamt viermal angeboten worden. Insgesamt nahmen 34 ÄiW (75% Frauen) teil. 95% der ÄiW gaben an, dass das Seminar zur Verbesserung ihrer Kompetenzen beiträgt. 99% der ÄiW waren insbesondere mit dem praktischen Bezug des Seminars zufrieden. 90% lobten den praktischen Bezug und den Informationsgehalt des Seminars, sie betonten insbesondere den hohen Wert des Erfahrungsaustausches.

Diskussion: Insgesamt ist das Seminar als sehr praxisrelevant eingestuft worden. Optimierungspotential sehen wir in der Erhöhung der Teilnahmerate, durch mehr Aufklärungsarbeit über die Funktionsweise des didaktischen Formates und der Erhöhung der Angebotsfrequenz. Die Erweiterung des didaktischen Formates durch mehr Fallvignetten ist angedacht. Besonders zufrieden sind die ÄIW mit dem ausführlichen Feedback und der Anregung sich mit den lokalen Versorgungstrukturen des Gesundheits- und Sozialsystem auseinanderzusetzen. Die adäquate Patientenversorgung im Kontext der idealtypischen und lokalen Versorgungsystemstrukturen konnten intensiv besprochen werden.

Take Home Message: Dieses Seminar kann ÄIW anregen sich intensiver mit den Versorgungstrukturen des Gesundheits- und Sozialsystem im Sinne der adäquaten Patientenversorgung auseinanderzusetzen.


Literatur

1.
Steinmann M. Entwicklung von Systemkompetenz durch handlungsorientierte Methoden bei angehenden PflichtschullehrerInnen. Wien: Universität Wien; 2013. DOI: 10.32365/thesis.30384 Externer Link