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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Sprechstunde „Digitale Lehre“: Raum für Vernetzung und Austausch unter Dozierenden der Medizinischen Fakultät München

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Karolin Dospil - LMU Klinikum, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • presenting/speaker Ursula Stadlberger - LMU Klinikum, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Johanna Huber - LMU Klinikum, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Iwona Pelczar - LMU Klinikum, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Martin Fischer - LMU Klinikum, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP042

doi: 10.3205/21gma237, urn:nbn:de:0183-21gma2376

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Dospil et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Die Coronakrise zwang Lehrende weltweit zu einer kurzfristigen Umstellung auf digitale Lehre. In der Medizin wurde v.a. auf asynchrone Formate wie Vorlesungsaufzeichnungen gesetzt, da ÄrztInnen und Studierende zusätzlich in der klinischen Versorgung eingebunden waren. Diese, in der Literatur als „emergency remote teaching“ [1] bezeichnete Umstellung war ein Kraftakt sowohl für Lehrende als auch die Supportstrukturen der Medizindidaktik. Für Fortbildungsangebote blieb keine Zeit, Lehrende konnten nur pragmatisch und v.a. technisch unterstützt werden. Nach den Erfahrungen des ersten digitalen Sommersemesters äußerten Lehrende vielfach den Wunsch nach regelmäßigen „informellen“ Angeboten zu digitalen Tools und Methoden. Zum Wintersemester 2020/21 wurde daher die „Sprechstunde digitale Lehre“ als niederschwelliges Angebot zum Austausch über Themen der digitalen Lehre eingeführt. Ziel dieser Sprechstunde ist es, Lehrende direkt und informell bei der Planung, Durchführung und Evaluation/Assessment digitaler Lehrkonzepte zu unterstützen.

Methoden: Die Sprechstunde wurde zum Start des WiSe 2020/21 zunächst wöchentlich, später 14-tägig angeboten. Es gibt jeweils ein vorab kommuniziertes Schwerpunktthema (z.B. Zoom, AMBOSS in der Lehre, Lehrfilme, etc), zu dem wechselnde ExpertInnen am Anfang der Stunde referieren. Dieser Kurzvortrag wird aufgezeichnet und anschließend über einen begleitenden LMS-Kurs zur Verfügung gestellt. Der Rest der Sprechstunde wird für Fragen und den Austausch der Lehrenden untereinander genutzt.

Ergebnisse: Die Evaluation des Angebots erfolgte bisher nur mündlich am Ende der Sprechstunde. Die Rückmeldungen sind durchweg positiv, lediglich wurde angeregt, die Sichtbarkeit des Angebots zu erhöhen. Pro Termin nehmen bisher ca. 6-10 Lehrende teil, die Beteiligung variiert themenspezifisch und ist höher, wenn kurz vorher ein Newsletter verschickt wurde. Die Aufzeichnungen der ExpertInnen-Vorträge der ersten Monate wurden sukzessive im LMS hochgeladen, ca. 35 Teilnehmende greifen regelmäßig darauf zu.

Diskussion: Das Angebot sollte im Sommersemester aufrechterhalten und ggf. zum Semesterstart wieder wöchentlich angeboten werden. Um mehr Lehrende zu erreichen, sollten zusätzliche Kommunikationskanäle genutzt werden, wie z.B. das Intranet oder über das Studiendekanat. In Zukunft ist eine Erweiterung des Konzepts vorgesehen, wie die Vorstellung innovativer Projekte durch Lehrende oder die Einladung von Studierenden, um den direkten Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden zu fördern.

Take Home Messages: Lehrende begrüßen das Angebot einer spontan wahrzunehmenden Sprechstunde, in der sie direkt Ideen und Anregungen für ihre digitalen Lehrformate erhalten. Bezüglich Zeit und Personal ist es ein ressourceneffizientes Angebot, das mit verschiedenen ExpertInnen abwechslungsreich gestaltet werden kann. Zukünftig sollte die Sprechstunde über verschiedene Kanäle breiter gestreut und damit noch bekannter gemacht werden.


Literatur

1.
Hodges C, Moore S, Lockee B, Trust T, Bond A. The Difference Between Emergency Remote Teaching and Online Learning. Boulder: EDUCAUSE; 2020. Zugänglich unter/available from: https://er.educause.edu/articles/2020/3/the-difference-between-emergency-remote-teaching-and-online-learning Externer Link