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Online-Seminare in der virtuellen Realität (VR) – ein empirischer Vergleich zwischen Video- und VR-Konferenzen in der medizinischen Lehre
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Veröffentlicht: | 15. September 2021 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Nach dem Ausbruch von COVID-19 wurden Videokonferenzen schlagartig zum Kernelement der medizinischen Lehre. Dozierende beklagen jedoch, dass sich Studierende nicht aktiv an videobasierten Online Seminaren beteiligen. Meist bleiben Kamera und Mikrofon ausgeschaltet, sodass sich die ohnehin zaghafte Kommunikation auf den Chat beschränkt. Eine mögliche Lösung für dieses Problem sind Online Seminare in der virtuellen Realität (VR). In VR-Seminaren treffen sich Dozierende und Studierende als Avatare in 3D-Umgebungen, in denen sie aufeinander zugehen und räumlich interagieren können. Der höhere Immersions- und Funktionsgrad von VR verspricht zwar theoretisch einen deutlichen didaktischen Mehrwert gegenüber Videokonferenzen, empirische Belege und praktische Erfahrungswerte fehlen jedoch bisher.
Methoden: Um zu untersuchen, ob die VR-Technologie die studentische Beteiligung in Online Seminaren verbessert und möglicherweise weitere didaktische Mehrwerte birgt, wurde im Wintersemester 20/21 der Medizinischen Fakultät Ulm ein Seminar des Instituts für Allgemeine Physiologie sowohl als VR- als auch als Videokonferenz angeboten. Die Studierenden wählten ihr Lehrformat selbst und bewerteten dieses in einem Fragebogen unter anderem in Bezug auf den motivationalen Anreiz, den vermuteten Lerneffekt und die Nutzerfreundlichkeit. Die Perspektive des Dozierenden wurde ergänzend mit einem qualitativen Interview erhoben.
Diskussion & Take Home Message: Die Auswertung der Daten erfolgt im März 2021. Ausgehend von einer kritischen Diskussion der Ergebnisse werden praktische Tipps für die Durchführung von VR-Konferenzen formuliert, die einen Mehrwert für die digitale Lehre kommender Semester versprechen.