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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Psychosomatischer Unterricht in Zeiten von COVID-19

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Anne Herrmann-Werner - Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen, Deutschland; Universtität Tübingen, Kompetenzzentrum für Hochschuldidaktik in Medizin, Tübingen, Deutschland
  • Rebecca Erschens - Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen, Deutschland
  • Stephan Zipfel - Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen, Deutschland; Universität Tübingen, Medizinische Fakultät – Bereich Studium und Lehre, Tübingen, Deutschland
  • Teresa Loda - Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP031

doi: 10.3205/21gma226, urn:nbn:de:0183-21gma2268

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Herrmann-Werner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Die COVID-19-Pandemie stellt die medizinische Lehre vor große Herausforderungen. Sämtliche Unterrichtseinheiten mussten von einer Präsenzveranstaltung in ein reines Online-Format transferiert werden. Während theoretische Inhalte sich durch digitale Versionen (z.B. aufgezeichnete Vorlesungen) recht gut abbilden ließen, musste der Unterricht mit praktischen Anteilen wie Gesprächsführung mit SimulationspatientInnen ausgesetzt werden. Ziel war es daher den Unterrichtskurs „Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“ an der Medizinischen Fakultät Tübingen in ein Online-Format zu adaptieren. Hierbei sollten interaktive wie praktische Aspekte integriert werden.

Methoden: Zur Gestaltung des Unterrichtskurses wurden zunächst Expertenratings von Dozierenden mit langjähriger Erfahrung durchgeführt. Die aus den Ratings abgeleiteten Inhalte wurden basierend auf dem Curriculums-Entwicklungs-Zyklus von Kolb (1984) weiterentwickelt. Die Gestaltung des Unterrichtskurses wurde in unterschiedlichen Stadien in verschiedenen lehrspezifischen Gremien vorgestellt und diskutiert.

Ergebnisse: Die Studierenden wurden in Kleingruppen (N=20) aufgeteilt. Der Unterrichtskurs bestand aus einer synchronen und asynchronen Arbeitsphase. Der synchrone Teil bestand aus zwei begleitenden Online-Terminen, jeweils als Start- und Endpunkt des Unterrichtskurses. Dazwischen lag die asynchrone Arbeitsphase, in der die Studierenden psychosomatische Patientenfälle in Papierform und einem virtuellen Krankenhaus (INMEDEA) bearbeiteten. Kursbegleitend wurde ein Fragen- und Diskussions-Forum auf der digitalen Lernplattform der Universität eingerichtet. Als weitere Unterstützung wurden zu verschiedenen Störungsbildern kurze Patientenvideos gedreht und Fact-Sheets erstellt. Der Unterrichtskurs wurde von den Studierenden mit einem Lehrpreis ausgezeichnet.

Diskussion: Der Unterrichtskurs „Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“ wurde komplett in ein Online-Format adaptiert. Größte Herausforderung war dabei der praktische Anteil, welcher über Patientenfälle abgebildet wurde. Das Format wurde gut von den Studierenden angenommen, so dass anteilig Elemente auch nach Pandemie-Lage weiter zum Einsatz kommen werden.

Take Home Messages:

  • Arzt-Patient-Gespräche können im Online-Format mit Schauspielpatienten durchgeführt werden.
  • Synchrone Formate werden von Studierenden gut genutzt, da sie im Kontakt mit den Dozierenden sind.