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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Digitale pädiatrische Notaufnahme – E-Learning Ergänzung zum Blockpraktikum Pädiatrie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jan Berger - Universitätsklinik Freibuef, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Deutschland
  • Stefano Malvestiti - Universitätsklinik Freibuef, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP023

doi: 10.3205/21gma218, urn:nbn:de:0183-21gma2180

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Berger et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Blockpraktikum Pädiatrie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin (ZKJ) Freiburg dauert zwei Wochen. Bisher wird die erste Woche des Praktikums für ein Auffrischen der Anamnese- und Untersuchungstechniken verwendet. Gleichzeitig erhalten die Studierenden vormittags zunehmend die Gelegenheit bei stationär behandelten pädiatrischen Patient*innen gelernte Techniken anzuwenden. Nachmittags finden Nachbesprechungen und Fallvorstellungen sowie individualisierte Diskussionen weiterer pädiatrischer Themenschwerpunkte statt. Da die dargebotenen Krankheitsbilder starken saisonalen Schwankungen unterworfen sind, haben Studierende im Sommersemester häufig keine Gelegenheit typische pädiatrische Krankheitsbilder wie z.B. Bronchitis oder Pseudokrupp kennenzulernen. Ebenso treffen Studierende kaum auf seltene, aber wichtige Erkrankungen, wie beispielsweise die Meningitis.

Zielsetzung: Die „digitale pädiatrische Aufnahme“ soll im Sinne des „interactive blended learning“ [1] den Lernerfolg der Studierenden im Blockpraktikum Pädiatrie verbessern und praxisnahes Wissen über wichtige pädiatrische Krankheitsbilder vermitteln. Standardisiertes digitales Lehrmaterial soll hierzu, sowie zu Anamnese- und Untersuchungstechniken, angeboten werden. Ziel ist es, dass:

  • Studierende bereits an Tag 1 des Blockpraktikums die pädiatrischen Basisfertigkeiten kennen;
  • sie direkt in den Patient*innenkontakt treten können;
  • der Patient*innenkontakt inkl. den besonderen Herausforderungen in der Kommunikation in der Pädiatrie maximiert wird.

Methode: Das Projekt umfasst eine interaktive Aufarbeitung echter pädiatrischer Notaufnahme-Patienten mit Videomaterial auf der zentralen Lernplattform ILIAS. Fallbezogen werden „Pediatric basics“ vermittelt (z.B. Erhebung einer zielgerichteten Anamnese, Lungenuntersuchung im Rahmen der Bearbeitung des Falls „obstruktive Bronchitis“). Zudem erhöhen interaktive Fragen die Aufmerksamkeit und fördern ein differentialdiagnostisches Herangehen. „Funktionsräume“ wie z. B. pädiatrische Sonographie, EEG und Lungenfunktion sollen anhand spezifischer Fallbeispiele kennengelernt werden. Eine Lernerfolgskontrolle erfolgt mittels verschiedenen Fragetypen (MC, Pick N, Lückentext). Abgeschlossen werden die Fälle jeweils mit einer standardisierten Fallübergabe nach dem iSBAR-Schema [2]. Nach Bearbeitung eines Falles erhalten die Studierenden weiterführende Informationen zu Krankheitsbildern und Therapie (Links, Leitlinien). Vorerst sind 10-15 „pädiatrische Fälle“ geplant. Das Bearbeiten der Video-Tutorials wird Voraussetzung zur Zulassung zum Blockpraktikum Pädiatrie.

Evaluation: Die Ausarbeitung der digitalen Notaufnahme findet aktuell statt. Eine Evaluation ist ab dem Wintersemester 2021/22 vorgesehen.

Take Home Message: Zur Verbesserung des Lernerfolgs von Studierenden wird am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin (ZKJ) Freiburg eine „digitale Notaufnahme“ entwickelt.


Literatur

1.
Stegmann K, Fischer F. Auswirkungen digitaler Medien auf den Wissens‐und Kompetenzerwerb an der Hochschule. München: Ludwig‐Maximilian‐Universität; 2016.
2.
Burgess A, van Diggele C, Roberts C, Mellis C. Teaching clinical handover with ISBAR. BMC Med Educ. 2020;20(Suppl 2):459. DOI: 10.1186/s12909-02002285-0 Externer Link