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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Organisation und Umsetzung der Lehre an der Tierärztlichen Fakultät in München während der COVID-19-Pandemie – ein Vergleich zwischen Sommersemester 2020 und Wintersemester 2020/21

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Vanessa Alf - Tierärztliche Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, Studiendekanat, München, Deutschland
  • Thomas Göbel - Tierärztliche Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, Studiendekanat, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP019

doi: 10.3205/21gma214, urn:nbn:de:0183-21gma2143

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Alf et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Wegen der COVID-Pandemie musste die Tierärztliche Fakultät München im Sommersemester (SoSe) 2020 und Wintersemester (WiSe) 2020/21 fast alle Präsenzlehrveranstaltungen auf Onlineangebote umstellen. Während im SoSe die digitale Transformation schnell vonstattengehen musste und alle Beteiligten unerwartet traf, waren Lehrende und Studierende im WiSe hinsichtlich der Onlinelehre wesentlich besser aufgestellt.

Methoden: In einer groß angelegten Umfrage unter den Studierenden von November 2020-April 2021 wurde nach der Zufriedenheit, dem Wohlbefinden und der Organisation der Lehre im SoSe 2020 und im WiSe 2020/21 gefragt. Außerdem wurde die Teilnahme an Onlinelehrveranstaltungen im Vergleich zu Präsenzveranstaltungen vor der COVID-Pandemie evaluiert. Mitte 2020 stand bereits fest, dass auch das kommende WiSe wieder fast ausschließlich digital ablaufen wird, daher wurde die Motivation der Studierenden auf ein weiteres Onlinesemester ermittelt. In einem Freitextfeld konnten zusätzliche Angaben zu den genannten Themen gemacht werden.

Ergebnisse: Am 15.02.2021 haben insgesamt 672 Studierende der Tierärztlichen Fakultät an der Evaluation teilgenommen. Für das SoSe gaben 48,9% an, dass sie zufrieden mit der digitalen Lehre waren, im WiSe 65,2%. Die Zufriedenheit bei der Lehrorganisation im SoSe lag bei 38,1%, im WiSe bei 62,8%. 80,6% gaben an, dass sie während der Corona-Pandemie an mehr Lehrveranstaltungen teilgenommen haben als davor. Im SoSe haben sich 45,6% mit der Onlinelehre wohl gefühlt, im WiSe 45,4%. 73,2% der Befragten sind motiviert ins WiSe gestartet und 42,5% haben sich auf die Onlinelehre im WiSe gefreut. Die Anmerkungen der Studierenden spiegelten im Allgemeinen die Umfrageergebnisse wieder und gaben Gründe für einen Teil der Abstimmungsergebnisse an.

Diskussion: Die fast vollständige Umstellung auf Onlinelehre innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums verlief insbesondere zu Beginn nicht reibungslos, was aus Sicht der Studierenden hauptsächlich an der mangelnden Umsetzung der digitalen Lehre durch die Dozierenden lag. Die Vorlaufzeit zur Vorbereitung der Lehrangebote waren für das WiSe wesentlich länger, was sich in den besseren Umfrageergebnissen in Lehre und Organisation zeigte. Obwohl sich die Lehre im WiSe im Vergleich zum SoSe verbessert hatte, hat sich dies nicht im Wohlbefinden der Studierenden wiedergespiegelt. Zwar sind fast zwei Drittel der Befragten motiviert in das WiSe gestartet, allerdings hatte sich nicht einmal die Hälfte auf Onlinelehre gefreut. Es benötigt hier weitere Untersuchungen um die Gründe zu evaluieren. Eine so radikale Umstellung des Lehrkonzepts wie es zu Beginn 2020 vonnöten war, benötigt eigentlich viel Vorlaufzeit, Organisation und Expertise bei allen Beteiligten, um zufriedenstellend Lehren zu können. Wie sich allerdings das Wohlbefinden bezüglich der digitalen Lehre verbessern könnte, muss in weiteren Evaluationen erörtert werden.