gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Das Freiburger Curriculum Kernkompetenzen ärztlichen Handelns: Konzept zur Systematisierung curricularer Weiterentwicklung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jonathan Ahles - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • Alexandra Eichhorst - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Kompetenzzentrum Evaluation in der Medizin, MERLIN, Freiburg, Deutschland
  • Kevin Kunz - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Kompetenzzentrum Evaluation in der Medizin, MERLIN, Freiburg, Deutschland
  • Valentina Ortmann - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • Ariane Zeuner - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Bereich für medizinische Psychologie und Soziologie, Freiburg, Deutschland
  • Andrea Heinzmann - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP007

doi: 10.3205/21gma202, urn:nbn:de:0183-21gma2020

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Ahles et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Problemstellung/Zielsetzung: Die Implementierung und der Ausbau ärztlicher Kernkompetenzen rücken zunehmend in den Fokus curricularer Weiterentwicklung [http://www.nklm.de], [1]. Interprofessionelle Zusammenarbeit, kommunikative Fähigkeiten, praktische Fertigkeiten und die Befähigung zum wissenschaftlichen Denken und Handeln sind dabei zentrale Kompetenzdomänen, deren Vermittlung im Pflichtcurriculum Medizin systematisch und aufeinander abgestimmt erfolgen sollte. An der Medizinischen Fakultät Freiburg wurden bereits 2012 im Rahmen des BMBF-geförderten MERLIN-Projekts die Longitudinalen Stränge Interprofessionalität, Kommunikative Kompetenzen, Praktische Fertigkeiten und Wissenschaftlichkeit eingeführt, um die curriculare Verankerung dieser Kompetenzdomänen einzuleiten. Um die nachhaltige curriculare Implementierung der Kompetenzdomänen zu steuern, wurde ein Curriculum für die Medizinische Fakultät Freiburg definiert und folgende Fragestellungen untersucht: Wie und in welchen Bereichen werden die als relevant identifizierten Lernziele (LZ) bereits gelehrt? Sind die gelehrten LZ aufeinander abgestimmt? Wie können die fehlenden LZ integriert werden?

Methoden: Zunächst wurden gemeinsam mit Fachexpert*innen LZ identifiziert, die in die Pflichtlehre integriert werden sollen. In einem mehrstufigen Prozess wurden die Rückmeldungen der Fachexpert*innen zusammengeführt und auf dieser Grundlage LZ aus dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog (NKLM) [http://www.nklm.de] und weiteren Rahmenwerken ausgewählt und spezifiziert. Anschließend folgte basierend auf den Daten der MERLIN-Mappingdatenbank [2] die Bestandsaufnahme bestehender Lehrveranstaltungen im Hinblick darauf, wo die verpflichtenden LZ bereits vermittelt werden. Darauf aufbauend wurden Lehrveranstaltungsformate und Lehrformen zur Vermittlung der ausgewählten LZ (neu)entwickelt bzw. zusammengeführt. Als abschließender Schritt erfolgt die curriculare Verankerung der Lehrveranstaltungen bzw. der Lehrinhalte.

Ergebnisse: Anhand der Bestandsaufnahme der Lehrveranstaltungen konnten die Schwerpunkte der Weiterentwicklung identifiziert werden. Während in der Kompetenzdomäne Interprofessionelle Zusammenarbeit die Integration fakultativer LZ in die Pflichtlehre im Fokus steht, wird in den anderen Bereichen die Abstimmung der vorhandenen LZ hinsichtlich Vermittlungstiefe und Kompetenzebene weiter verfolgt. Auf Basis der ausgewählten Schwerpunkte erfolgt nun in Zusammenarbeit mit einzelnen Fächern der weitere Ausbau des Curriculums.

Schlussfolgerung/Take Home Message: Die Zusammenführung von Mappingdaten zur Veranschaulichung der gelehrten Kompetenzen mit den fakultätsintern definierten Curricula der Kernkompetenzen erweist sich als sinnvolles Instrument zur Steuerung der curricularen Weiterentwicklung. Erforderliche Veränderungen können so eingegrenzt und übersichtlich dargestellt werden. Auf Grundlage der Erfahrungen und Rückmeldungen aus der Implementierungsphase werden die Curricula fortlaufend angepasst und weiterentwickelt.


Literatur

1.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Masterplan Medizinstudium 2021. Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung; 2017. Zugänglich unter/available from: https://www.bmbf.de/files/2017-03-31_Masterplan%20Beschlusstext.pdf Externer Link
2.
Lammerding-Koeppel M, Fritze O, Giesler M, Narciß E, Steffens S, Wosnik A, Griewatz J. Benchmarking for research-related competencies - a curricular mapping approach at medical faculties in Germany. Med Teach. 2018;40(2):164-173. DOI: 10.1080/0142159X.2017.1395403 Externer Link