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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zur Erfassung der medizinischen Neugier

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tim Alexander Schwarz - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Christoph Nikendei - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Valentin Alexander Terhoeven - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Ede Nagy - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Hans-Christoph Friederich - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Till Johannes Bugaj - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV22-04

doi: 10.3205/21gma085, urn:nbn:de:0183-21gma0857

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Schwarz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Neugier ist der Drang, die Umwelt zu untersuchen, Dinge zu erforschen, zu begreifen und zu entdecken. Neugier steigert das menschliche Wohlbefinden [1], erhöhte die Lern- und Merkfähigkeit [2] und korreliert positiv mit akademischen Leistungen. Somit ist die Neugier für die medizinische Ausbildung ebenfalls von zentraler Bedeutung. Sie stellt das Fundament der Motivation der Studierenden dar – der Motivation sich weiterzubilden, Dinge zu hinterfragen und sich während des gesamten Studiums selbstständig neues Wissen anzueignen. Ziel dieses Beitrags ist die Beschreibung der Entwicklung und Validierung eines kontextspezifischen Fragebogens, der Medical Curiosity Scale (MCS bzw. MCS-G in der deutschen Sprachfassung), mit dem das Konstrukt der „Medizinischen Neugier“ (MN) erfasst und quantifiziert werden soll.

Methoden: Zur Entwicklung der einzelnen Items der MCS im Bereich der Medizinischen Ausbildung wurden publizierte Fragebögen (n=14) zur Neugier gesichtet, Interviews mit Ärzten (n= 0) zum Thema Neugier im Arztberuf geführt sowie ein Expertenpanel (n=7) abgehalten. Hierdurch konnten 30 vorläufige Fragen entwickelt werden. Der vorläufige Fragebogen wurde an 305 Studierende aus Vorklinik, Klinik und Praktischem Jahr des Studiengangs Humanmedizin der Universität Heidelberg getestet und die Ergebnisse mittels explorativer Faktorenanalyse untersucht. In einer zweiten Stichprobe wird die MCS auf Konstruktvalidität überprüft und die Level MN der Studierenden gemessen.

Ergebnisse: Die explorative Faktorenanalyse lässt auf zwei distinkte Faktoren schließen, welche verschiedene Arten der MN erfassen. Die Validierung des Fragebogens wird aktuell durchgeführt. Der endgültige Fragebogen und die Ergebnisse der Validierung und Befragung sollen im Rahmen der GMA Jahrestagung vorgestellt werden.

Diskussion: Die Studie zeigt, dass die Erfassung des Konstruktes der MN anhand eines Fragebogens möglich ist.

Take Home Message: Die Erforschung der Neugier in der medizinischen Ausbildung ist wichtig und überfällig – die MCS stellt einen vielversprechenden Ansatz hierfür dar.


Literatur

1.
Kashdan T, Steger M. Curiosity and pathways to well-being and meaning in life: Traits, states, and everyday behaviors. Motiv Emot. 2007;31:159-173. DOI: 10.1007/s11031-007-9068-7 Externer Link
2.
Kang MJ, Hsu M, Krajbich IM, Loewenstein G, McClure SM, Wang JT, Camerer CF. The Wick in the Candle of Learning: Epistemic Curiosity Activates Reward Circuitry and Enhances Memory. Psychol Sci. 2009;20(8):963-973. DOI: 10.1111/j.1467-9280.2009.02402.x Externer Link
3.
von Stumm S, Hell B, Chamorro-Premuzic T. The Hungry Mind: Intellectual Curiosity Is the Third Pillar of Academic Performance. Perspect Psychol Sci. 2011;6(6):574-588. DOI: 10.1177/1745691611421204 Externer Link