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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Humantities, Arts & Medicine: Der Einsatz von Medical Comics als Zugang zu Medical Humanities

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ruth Koblizek - Medizinische Universität Wien, Teaching Center, Wien, Österreich
  • Andrea Praschinger - Medizinische Universität Wien, Teaching Center, Wien, Österreich
  • Anna Kitta - Medizinische Universität Wien, Klin. Abt. für Palliativmedizin, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Wien, Österreich
  • Eva Masel - Medizinische Universität Wien, Klin. Abt. für Palliativmedizin, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Wien, Österreich

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV18-03

doi: 10.3205/21gma069, urn:nbn:de:0183-21gma0693

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Koblizek et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Ausgehend von der Frage, wie Medical Humanities als wichtiges Thema für die Medizinische Universität im Rahmen von „Educational Frameworks“ und für curriculare Innovationen genutzt werden können, bot sich die Gelegenheit, diesen Aspekt mittels Medical Comics auf eine neue Art und Weise aufzuzeigen. Sie resultierte in gemeinsamer innovativer Planung und Umsetzung eines Ausstellungsprojektes zu komplexen Herausforderungen (u.a. Überbringung schlechter Nachrichten, Killerphrasen, Überforderung, Krankheiten). Medical Comics verstehen sich als grafische Darstellung von Gegebenheiten, die nicht zwingend humoristisch sind. Durch die Bildsprache kann unausgesprochenen bzw. unaussprechbaren Situationen/Gefühlen/Erlebnissen Raum gegeben werden.

Methoden: Basierend auf einer interaktiven Unterrichtseinheit mittels Fallvignette und drei Comics (in „Line Interdisziplinäre Fallkonferenzen“ im 5. von 6. Studienjahren des Curriculums Humanmedizin) und einer internationalen Tagung „Medical Humanities: Interactions between Medicine and the Arts“ im Oktober 2019 entstand eine Ausstellung zum Thema Medical Comics („Impression – Expression – Interaktion. Wahrnehmung in der Medizin“) mit den Schwerpunkten: Eigene Grenzen, Kommunikation und PatientInnen-Sicherheit. Impulsgeber war das Projekt „PathoGraphics“ der Einstein-Stiftung Berlin, das die Ausstellung „Sick! Kranksein im Comic“ (10/17-03/18 Charité) präsentiert hatte. Die Impression hat in der Medizin einen wichtigen Platz und lässt Raum für Interpretation. Die Expression ergänzt die Kommunikationsbreite mit Sprache und Inhalten. Die Interaktion erlaubt die eigene Reflexion, lässt Emotionen und einen Wechsel der Perspektive zu. Dies wurde in zahlreichen Mitmach-Stationen ermöglicht. Wichtig war auch der Ort der Ausstellung mitten im Lernzentrum der Medizinischen Universität und zugleich im Inneren des Allgemeinen Krankenhauses.

Ergebnisse: Das Projekt war eine gelungene Zusammenarbeit zwischen medizinischen Professionen, GrafikerInnen/KünstlerInnen und nichtklinischen MitarbeiterInnen. Das Ergebnis war ein Angebot für den klinischen und nichtklinischen Bereich im Krankenhaus und der Medizinischen Universität Wien, sowie vor allem für Studierende, PatientInnen, deren An- und Zugehörigen und eine Vielzahl anderer Gruppen (Schulklassen, Pflegeschulen, KünstlerInnen). Eine breite Rezeption und Berichterstattung, u.a. auch in Comicforen und kulturellen bzw. neuen Medien, erfolgte. Das vielfältige Feedback der BesucherInnen zeigte die Notwendigkeit, diese Themen anzusprechen und bestätigte den Zugang über Medical Comics. Die zahlreiche Nutzung der Mitmach-Stationen wies darauf hin, dass viele BesucherInnen selbst einen Beitrag leisten wollten.

Diskussion/Take Home Message: Medical Humanities sollen in der Ausbildung von Gesundheitsberufen Raum für Werte und Haltungen sowie der Selbstreflexion geben. Dafür können und sollen verschiedene Ausdrucksformen genutzt werden.


Literatur

1.
Praschinger A, Masel E. Impression - Expression - Interaktion. Humanities, Arts & Medicine. Wahrnehmung in der Medizin. Wien: Medizinische Universität Wien; 2019.