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Fragestellung/Zielsetzung: In der Schweiz gibt es derzeit günstige Rahmenbedingungen für interprofessionelle (IP) Ausbildung [1]. Dennoch sind andere Länder in der Umsetzung und Entwicklung IP Ausbildung und Zusammenarbeit deutlich fortgeschrittener. Um die IP Ausbildung in der Schweiz weiter voranzutreiben, war es Ziel, eine Roadmap zur IP Ausbildung für die Schweiz zu erstellen.

Methoden: Nach einer Literaturrecherche der einschlägigsten Reviews zur IP Ausbildung sowie Interviews mit 10 international anerkannten Experten/innen aus 7 verschiedenen Ländern, konnten im Rahmen eines Working Papers zur Zukunft der IP Ausbildung sechs Handlungsempfehlungen mit 31 Massnahmen abgeleitet werden [2]. Um diese Massnahmen bzw. Empfehlungen für die Schweiz im Sinne einer Roadmap für die nächsten Jahre zu konkretisieren, wurde ein halbtägiger Workshop mit 22 Schweizer Experten/innen im Feld der IP Ausbildung und Zusammenarbeit und von IP Ausbildung Betroffenen (Patientin, Studierender) durchgeführt.

Ergebnisse: Am Workshop wurden unter Leitung des IP zusammengesetzten Autorenteams in französisch- und deutschsprachigen Arbeitsgruppen die wichtigsten Massahmen benannt und mit nächsten möglichen Schritten, beteiligten Akteuren und Zeithorizonten konkretisiert. Beispiel:

• Handlungsempfehlung 1: Bei der Entwicklung und Implementierung IP Ausbildungsformate sind die Stakeholder in Bildung, Forschung, Praxis und Politik Setting-spezifisch einzubinden.
• Priorisierte Massnahme: Aufbau eines nationalen Netzwerkes aus Forschungs-, Praxis- und Bildungsinstitutionen zu Interprofessionalität und Vernetzung mit lokalen interinstitutionellen Netzwerken.
• Nächster Schritt: Gründung eines Komitees mit internationaler Beteiligung, das die Schaffung eines nationalen Netzwerkes in die Wege leitet.
• Akteure: Verantwortliche für ärztliche, pflegerische, therapeutische und medizinisch-technische Bildungsgänge in Aus-, Weiter- und Fortbildung, Patientenvertretende, Vertretende von diversen Versorgungssettings.
• Bis wann?: Ende 2021.

Die Teilnehmenden bewerteten den Workshop hinsichtlich Organisation und Zielerreichung mit hoher Zufriedenheit, hätten sich jedoch mehr Zeit für weiterführende Diskussionen und Interaktionen gewünscht.

Diskussion: Im weiteren Verlauf soll nun gemeinsam mit den in der Roadmap benannten Akteuren eine Realisierung konkreter Schritte geprüft und initiiert werden. Ggf. können dazu auch Synergien mit dem Bundesamt für Gesundheit (CH) genutzt werden, wo als Ergebnis des Förderprogramms „Interprofessionalität“ ähnliche Empfehlungen in Form von Policy Briefs gegeben wurden. Die Roadmap soll im Rahmen des Beitrages vorgestellt werden und kann darüber hinaus Ideen und Impulse auch für andere Länder liefern.

Take Home Message: Auf Basis von Interviews mit internationalen Experten/innen erstellte Empfehlungen und Massnahmen können in Form eines Workshops mit nationalen Experten/innen landesspezifisch abgeleitet werden.