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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Interprofessional Education Day 2019: Erste Evaluationsergebnisse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Stefan Gysin - Universität Zürich, Medizinische Fakultät, Prodekanat Interprofessionalität, Zürich, Schweiz
  • Marion Huber - Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Departement Gesundheit, Fachstelle Interprofessionelle Lehre und Praxis, Zürich, Schweiz
  • Phylicia Osterwalder - Universität Zürich, Zürich, Schweiz
  • Emanuel Feusi - Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Departement Gesundheit, Fachstelle Interprofessionelle Lehre und Praxis, Zürich, Schweiz
  • Andreas Geber-Grote - Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Departement Gesundheit, Zürich, Schweiz
  • Claudia Witt - Universität Zürich, Medizinische Fakultät, Prodekanat Interprofessionalität, Zürich, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV12-02

doi: 10.3205/21gma045, urn:nbn:de:0183-21gma0452

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Gysin et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Am 12. Oktober 2019 haben das Departement Gesundheit der ZHAW und die Medizinische Fakultät der Universität Zürich einen „Interprofessional Education Day“ (IPE Tag) veranstaltet, dessen Konzept von einem interprofessionellen Team aus Studierenden entwickelt wurde. Rund 70 Studierende der Medizin, Pflege, Pharmazie, Physio-/Ergotherapie und Hebammenwissenschaften aus unterschiedlichen Semestern haben nach einer theoretischen Einführung im Plenum die gegenseitigen Rollenvorstellungen in Kleingruppen diskutiert. Als Kernstück folgten zwei Fallbeispiele (CRPS & Gestationsdiabetes) mit Simulationspersonen (SP). Die Studierenden mussten, unter Beobachtung ihrer Peers, eine interprofessionelle Anamnese durchführen, einen Behandlungsplan erstellen und mit den SP besprechen. Es folgten durch erfahrende Dozierende geleitete Reflexionsrunden. Insgesamt sollten die Studierenden interprofessionelle Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Reflexionsfähigkeit, Wertschätzung und Respekt gegenüber anderen Berufsgruppen sowie Offenheit und Bereitschaft zur Zusammenarbeit einüben.

Ziel: Die Evaluation hatte das Ziel, den Kompetenzerwerb zu überprüfen, Verbesserungsvorschläge aufzunehmen und die Erfahrungen und das Erleben der Teilnehmenden zu explorieren.

Methode: Die Studierenden beantworteten vor und nach dem IPE Tag online offene Fragen zu Erwartungen, Verbesserungsvorschlägen etc. sowie Wissens- und Kompetenzfragen. Verwendet wurden das standardisierte Erhebungstool „ICCAS“ (Interprofessional Collaborative Competencies Attainment Survey) und die im Projekt „ZIPAS“ (Zürcher Interprofessionelle Ausbildungsstation) definierten IP Kompetenzliste. Zudem führten wir semi-strukturierte Interviews mit 20 Studierenden, drei Dozierenden und zwei Konzeptentwicklerinnen durch. Die Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und mittels Inhaltsanalyse nach Braun und Clarke analysiert.

Vorläufige Ergebnisse & Schlussfolgerung: Erste qualitative Ergebnisse deuten darauf hin, dass insbesondere die Teilnahme der Medizinstudierenden sowie die praktischen Fallbeispiele geschätzt wurden. Bei der Besprechung der Rollenbilder wünschten sich die Studierenden einen stärkeren Fokus auf die Kompetenzen der einzelnen Berufe und weniger auf die Stereotypen und Vorurteile. Alle Befragten betonten die Wichtigkeit interprofessioneller Lehrangebote, um im geschützten Rahmen die notwendigen Kompetenzen für die spätere Zusammenarbeit zu erwerben. Daher soll der IPE Tag künftig fest in den Curricula verankert werden.