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Fragestellung/Zielsetzung: Die OSCE-Prüfung (Objective Structured Clinical Examination) ist eine weit verbreitete Methode zur Überprüfung von klinisch-praktischen Fertigkeiten [1]. Aufgrund der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie ist ein solches Prüfungsformat unmöglich. In unserem Curriculum wird in einem interdisziplinären Kurssettings im 1. klin. Semester die „Famulaturreife“ erreicht. Leistungsüberprüfungen zum Nachweis von erworbenen Kompetenzen sind auch in der Pandemie unerlässlich. Erste Schritte im Rahmen von Online-OSCE-Formaten wurden bereits erprobt [2], [3]. Die Überprüfung der geschulten Anamnese-Kompetenz als gemeinsamer Nenner der beteiligten Fächer im Online-Format ist notwendig.

Methoden: 174 Studierende führten eine strukturierte Anamnese OSCE-Station mit Simulationspatienten via Zoom durch. Durch einen Prüfer wurden sie beobachtet, bewertet und erhielten Feedback. Mit Hilfe eines Online-Fragebogens bewerteten die Studierenden (N=88, Rücklauf=50,5%) 24 Items zu den Themen Organisation, Online-Format der Anamnese und des Feedbacks und zu der eigenen Lernerfahrung auf einer Likertskala 1-6. Weiterhin erfolgten Interviews mit Simulationspatienten und Prüfern in Hinblick auf die Erfahrungen im Vergleich zu Präsenzprüfungen. Basierend auf den Ergebnissen des Fragebogens planen wir Interviews in der Studierendengruppe.

Ergebnisse: Die befragten Studierenden gaben an vor der Prüfung nur wenig ängstlich (80,7%, N=71) gewesen zu sein, wohingegen die Frage nach der Aufgeregtheit eine große Spannbreite zeigte. Die Begegnung mit den SP wurde mehrheitlich als eher realistisch eingeschätzt (79,5%, N=70). Auch wenn die Anamnese von der Mehrzahl der Studierenden inhaltlich nicht oder eher nicht als schwierig empfunden (92,1%, N=81) wurde, wurden die Effekte auf das Selbstvertrauen (84,2%, N=74) und die Weiterentwicklung von Strategien (88,6%, N=78) bei der Anamneseerhebung als positiv eingeschätzt. Während die Mehrheit der Studierenden die Organisation als gut bewertete und keine technische Herausforderung im Zoom-Format sah, war die Rückmeldung zur Frage, ob Ihnen eine Präsenzprüfung lieber gewesen wäre, breit von Zustimmung bis Ablehnung gestreut. Ebenso zeigte sich eine breite Streuung hinsichtlich der Frage, ob das Onlineformat die Interaktion zwischen Studierenden und SP beeinflusst habe und ob es generell geeignet sei, den Umgang mit „echten Patienten“ zu üben. Die Mehrheit gab an, eher oder sehr motiviert gewesen zu sein, im Onlineformat eine gute Leistung zu erbringen (82,9%, N=73). Die Prüfungserfahrung wurde überwiegend als positiv (88,6%, N=78) bewertet.

Take Home Message: Wir konnten zeigen, dass die formative Überprüfung von kommunikativen Kompetenzen in einem Online-Format für eine größere Kohorte machbar ist, von Studierenden als Prüfungsformat akzeptiert wird und eine positive Lernerfahrung ermöglicht. Die aufgeführten inhomogenen Einschätzungen der Studierenden werden durch strukturierte Interviews weiter untersucht.