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Entwicklung von anvertraubaren professionellen zahnärztlichen Tätigkeiten (zAPT) für die klinischen Kurse Zahnerhaltung und Kinderzahnheilkunde
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Veröffentlicht: | 20. September 2019 |
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Text
Einleitung: Anvertraubare professionelle Tätigkeiten (APT) stützen sich auf das Kompetenz- und Rollenmodell der Canadian Medical Education Directions for Specialists (Can-MEDS) [1], wobei jede APT eine echte professionelle Tätigkeit beschreibt, die einem (Zahn-)Arzt anvertraut werden kann und mehrere Kompetenzen verlangt. In der humanmedizinischen Aus- und Weiterbildung werden APTs bereits erfolgreich eingesetzt. Obwohl sich die klinischen Kurse in der zahnärztlichen Ausbildung prinzipiell für dieses didaktische Konzept eignen, ist die praktische Anwendung zahnärztlicher APTs bisher noch nicht bekannt. Das Ziel dieses multizentrischen Projekts war es daher, zahnärztliche APTs für die klinischen Kurse der Zahnerhaltungskunde und Kinderzahnheilkunde
- 1.
- zu entwickeln und
- 2.
- diese in der Praxis zu testen.
Material und Methoden: Basierend auf der empfohlenen dreistufigen Herangehensweise des Positionspapiers des GMA-Ausschusses Weiterbildung [2] wurden von einer Arbeitsgruppe (vier Lehrende) aus den Universitätskliniken Jena und Leipzig zahnärztliche APTs für verschiedene zahnärztliche Behandlungsabfolgen erstellt. Im ersten Schritt wurden typische und häufig auftretende zahnärztliche Behandlungsschritte mit angemessener Komplexität ausgewählt. Diese wurden inhaltlich beschrieben, ihre zugrundeliegenden CanMEDs-Kompetenzdomänen ausgewählt und den Lernzielen des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs Zahnmedizin (NKLZ) zugeordnet. Anschließend wurde das für die zAPTs erforderliche Wissen sowie ihre notwendigen Fertigkeiten definiert und die Prüfungsmethode festgelegt. Für die Prüfung wurde für jede zAPT eine Checkliste mit spezifischen fachlichen, organisatorischen und kommunikativen Items erstellt. Außerdem wurde für jedes zAPT eine relevante theoretische Frage mit zu erwartender Antwort definiert. Im letzten Schritt erfolgte die Festlegung der Leistungsniveaustufen. Zur Beurteilung der Anwendbarkeit wurden die zAPTs mit Studierenden des 9. FS in einer simulierten Behandlungssituation getestet und ihre Durchführung videografiert. Anschließend wurden die Videos sowie die Rückmeldungen der Studierenden durch die Arbeitsgruppe ausgewertet und die zAPTs entsprechend nachbearbeitet
Ergebnisse: Insgesamt wurden sieben zAPTs für die zahnärztliche Behandlung von Patienten im klinischen Behandlungskurs erarbeitet:
- 1.
- Anlegen einer Matrize,
- 2.
- Anlegen von Kofferdam,
- 3.
- Durchführung der Artikulation- und Okklusionskontrolle,
- 4.
- Applikation eines Fluorid-Lacks,
- 5.
- Durchführung einer Fissurenversiegelung,
- 6.
- Applikation einer provisorischen Füllung,
- 7.
- Durchführung einer Infiltrationsanästhesie.
Schlussfolgerung/Ausblick: Die im Projekt erstellten zAPTs sollen im Sommersemester 2019 an beiden Standorten in die klinischen Kurse Zahnerhaltung und Kinderzahnheilkunde im Rahmen einer Pilotphase eingeführt werden. Dabei soll evaluiert werden, wie sich ihre Implementierung auf den Kompetenzerwerb der Studierenden der Zahnmedizin auswirkt.
Literatur
- 1.
- Frank JR, Danoff D. The CanMEDS initiative: implementing an outcomes-based framework of physician competencies. Med Teach. 2007;29(7):642-647. DOI: 1080/01421590701746983
- 2.
- Berberat PO, Harendza S, Kadmon M; Gesellschaft für Medizinische Ausbildung, GMA-Ausschuss für Weiterbildung. Entrustable professional activities – visualization of competencies in postgraduate traing. Position paper of the Committee on Postgraduate Medical Training of the German Society for Medical Education (GMA). GMS Z Med Ausbild. 2013;30(4):Doc47. DOI: 10.3205/zma000890