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PJ-WarmUp: Ein strukturierter Einführungsprozess als Qualitäts- und Marketinginstrument
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Hintergrund: Ziel des Praktischen Jahres ist die Vorbereitung auf die selbständige ärztliche Arbeit. Viele Studierende scheinen auf die neuen Verantwortlichkeiten im PJ unzureichend vorbereitet zu sein [1]. Oft wird die geringe fachliche und organisatorische Betreuung im PJ beanstandet. In Zeiten zunehmender PJ-Mobilität führt dieser Mangel zu sinkenden PJ-Bewerberzahlen und geringeren Möglichkeiten der ärztlichen Nachwuchsgewinnung.
Davon ist auch das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden (UKD) betroffen. In Kooperation zwischen UKD und Medizinischer Fakultät wurde deshalb ein strukturierter Einführungsprozess für alle PJ-ler etabliert, um die Orientierungsphase zu erleichtern und die Attraktivität des PJ am UKD zu erhöhen. Eine Einführungsveranstaltung gilt als ein Qualitätsmerkmal für das PJ [2].
Methode: Seit Mai 2016 nehmen PJ-ler zu Beginn ihres ersten Tertials am UKD verpflichtend am strukturierten Einführungsprozess teil, der mit einer Evaluation (EvaSys®) abschließt.
- 1. Tag (morgens): Zentrale, interdisziplinär ausgerichtete Begrüßung und Information zu wesentlichen Aspekten des PJ (z.B. Hygienerichtlinien, Medizinrecht)
- 2. Tag: PJ-WarmUP - Training in ärztlichen Querschnitts-Kompetenzen (z.B. Umgang mit Drainagen, Advanced Life Support) im Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrum (MITZ)
Ergebnisse: Am PJ-WarmUp nahmen bisher 124 Studierende teil. Die Evaluation (Teilnahmerate 96%) zeigt unter anderem, dass die Studierenden das PJ-WarmUp für ein Lehrformat halten, das zu einem hohen Kompetenzgewinn führt (Likert-Skala: 1,8±1,0; 1=Zustimmung/6=Ablehnung). Insgesamt erhielt das PJ-WarmUp die Schulnote 1,4.
Schlussfolgerungen: Die Resultate der Evaluation weisen darauf hin, dass die Studierenden die Lehrveranstaltung positiv aufnehmen und als lerneffektiv einschätzen. Mit den Erkenntnissen aus den Evaluationen und Folgeuntersuchungen (Beurteilung der Effektivität nach einem Tertial) wird das PJ-WarmUp qualitativ weiterentwickelt.
Literatur
- 1.
- Störmann S, Stankiewicz M, Raes P, Berchtold C, Kosanke Y, Illes G, Loose P, Angstwurm MW. How well do final year undergraduate medical students master practical clinical skills? GMS J Med Educ. 2016;33(4):Doc58. DOI: 10.3205/zma001057
- 2.
- Raes P, Angstwurm M, Berberat P, Kadmon M, Rotgans J, Streitlein-Böhme I, Burckhardt G, Fischer MR. Qualitätsmanagement der klinisch-praktischen Ausbildung im Praktischen Jahr des Medizinstudiums – Vorschlag eines Kriterienkatalogs der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. GMS Z Med Ausbild. 2014;31(4):Doc49. DOI: 10.3205/zma000941