gms | German Medical Science

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Einfluss von IPE auf berufliches Selbstverständnis und Rollenwahrnehmung im Ausbildungsberuf- eine longitudinale Untersuchung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Veronika Schwarzbeck - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • presenting/speaker Johanna Mink - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Anika Mitzkat - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Sarah Berger - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Cornelia Mahler - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc095

doi: 10.3205/17gma095, urn:nbn:de:0183-17gma0958

Veröffentlicht: 24. November 2017

© 2017 Schwarzbeck et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Im Jahr 2011 wurde der Bachelorstudiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung (IPG) an der Medizinischen Fakultät Heidelberg implementiert. Dass interprofessionelle Kompetenzen zur Bewältigung der zukünftigen Anforderungen des Gesundheitssystems erforderlich sind, wurde u.a. von Experten der WHO [1] herausgearbeitet. Erfahrungen aus anderen Ländern sprechen für die Integration des interprofessionellen Lernens bereits in der Ausbildung [2], im deutschsprachigen Raum gibt es allerdings bisher kaum Daten dazu. Durch die wissenschaftliche Begleitung der Implementierung des IPG wurden dementsprechend die Effekte des interprofessionellen, ausbildungsbegleitenden Studiums u.a. auf berufliches Selbstverständnis und Rollenwahrnehmung der Studierenden erfasst.

Methode: Um die Sichtweise der IPG Studierenden zu erfassen, wurden leitfadengestützte Fokusgruppen und Einzelinterviews mit den ersten drei Jahrgängen studiumsbegleitend durchgeführt und inhaltsanalytisch [3] ausgewertet.

Ergebnisse: Über einen Zeitraum von fünf Jahren wurden sieben Fokusgruppen (à 5-8 TN) und 23 Einzelinterviews durchgeführt. Aus der vorläufigen Datenanalyse ergeben sich die Hauptkategorien „Interprofessionelles Lernen“, „Rollenwahrnehmung“ und „Berufliches Selbstverständnis“ mit insgesamt neun Unterkategorien. Die Aussagen beziehen sich u.a. auf die Wahrnehmung der eigenen beruflichen Rolle und die Identifikation mit dieser im Studienverlauf, sowie auf das berufliche Selbstverständnis und Selbstbewusstsein der Studierenden.

Diskussion: Bisherige Ergebnisse deuten an, dass sich ein ausbildungsbegleitendes Lernen mit- und voneinander positiv auf die Schärfung des beruflichen Selbstverständnisses und das Identifizieren von Grenzen / Potenzialen des eigenen Berufes durch die Auseinandersetzung mit anderen Gesundheitsberufen auswirkt. Zusätzlich zeigen sich überwiegend positive Effekte der ausbildungsbegleitenden akademischen Qualifizierung auf das eigene Rollenverständnis.


Literatur

1.
World Health Organization. Framework for Action on Interprofessional Education & Collaborative Practice. Genf: World Health Organization; 2010.
2.
Reeves S. Why we need interprofessional education to improve the delivery of safe and effective care. Interface. 2016;20(56):185-196. DOI: 10.1590/1807-57622014.0092 Externer Link
3.
Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. 12. überarb. Aufl. Weinheim, Basel: Beltz; 2015.