Artikel
Frühe Implementierung Interprofessioneller Ausbildung
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 5. September 2016 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Im Sinne einer verbesserten Krankenversorgung wird national wie international seit Jahren eine engere Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe sowie die Förderung interprofessioneller Ausbildungen empfohlen (Sachverständigenrat im Gesundheitswesen 2007, Weltgesundheitsorganisation 2010, Deutscher Wissenschaftsrat 2013). Dennoch finden Projekte der interprofessionellen Ausbildung (IPA) auch in Deutschland bislang eher punktuell und meist in späteren Studienjahren statt. Deshalb geht die Studie der Frage nach, welche Grundhaltungen gegenüber IPA vorherrschen und wie die an der Lehre beteiligten Institutionen auf eine frühzeitige Implementierung IPA vorbereitet werden können.
Methode: Im Hinblick auf eine Einführung von IPA am Nürnberger Standort der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität wurden diesbezügliche Einstellungen bei den beteiligen Medizinstudierenden, Auszubildenden der Pflege sowie leitenden Mitarbeitern des Klinikums Nürnberg zwischen Dezember 2014 und März 2015 u.a. mit dem Fragebogen UWE-IP (Pollard et al 2004) ermittelt. Insgesamt 171 Personen nahmen an der Befragung zu „Kommunikation und Teamarbeit“, „Interprofessionelles Lernen“, „Interprofessionelle Interaktion“ und „Interprofessionelle Beziehungen“ teil: Medizinstudierende im ersten Studienjahr (N=44), Pflegeschüler und Pflegende in der dualen Ausbildung im ersten Ausbildungsjahr (N=73) sowie 54 leitende Mitarbeiter des Klinikums Nürnberg aus Medizin, Pflege und Verwaltung.
Ergebnisse: Die Antworten der 171 Befragten zeigen eine über alle Gruppen hinweg sehr hohe grundsätzliche Zustimmung (94.1%) zu interprofessionellen Lehrveranstaltungen. Diese ist bei Pflegeschülern (96.6%) höher als bei Medizinstudierenden (88.6%), bei Pflegedienstleitungen (100%) höher als in der Verwaltung (95.4%) und bei Chefärzten (92.3%). Auch bei der Priorisierung von achtzehn vorgeschlagenen Themen interprofessioneller Lehrveranstaltungen gibt es deutliche Übereinstimmungen.