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Longitudinales Interdisziplinäres Projekt Virtuelle Patienten: Konzeption und erste Ergebnisse im Rahmen des Heidelberger Curriculum Medicinale
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Veröffentlicht: | 5. August 2010 |
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Gliederung
Text
Fragestellung: In der vorliegenden Arbeit beschreiben wir die Konzeption und erste Evaluationsergebnisse des Einsatzes von virtuellen Patienten (VP, www.virtuellepatienten.de) im Rahmen des longitudinalen interdisziplinären Projekts virtuelle Patienten in Heidelberg (www.HeiCuMed.de).
Methodik: Die Konzeption des Projekts wurde unter Einbezug einer Bedarfsanalyse unter Medizinstudierenden (Fokusgruppenstudie, n=39) entwickelt, das Projekt selbst wird durch Studiengebühren finanziert.
Ziele:
- 1.
- Förderung des differentialdiagnostischen Denkens durch den wiederkehrenden Einsatz speziell dafür entwickelter VP im Sinne einer Lernspirale
- 2.
- Aufzeigen der klinischen Relevanz vorklinischer Inhalte und besserer Transfer der Inhalte beim Lösen klinischer Fragestellungen durch den Einsatz speziell dafür entwickelter VP in der Vorklinik
- 3.
- Einsatz von VP in allen vorklinischen und klinischen Fachbereichen, jeweils mind. ein curricular eingebundener VP pro Fachbereich und Woche
Umsetzung:
- 1.
- Entwicklung entsprechender VP nach aktuellen Designprinzipien [1]
- 2.
- Feste curriculare Verankerung der VP im Sinne von Blended Learning
- 3.
- Evaluation des Designs und der curricularen Einbindung anhand standardisierter Instrumente (http://www.virtualpatients.eu)
- 4.
- Jährliche Ausweitung des Projekts um 1-2 Fachbereiche
Ergebnisse:
In der Vorklinik wurden in interdisziplinären Treffen mit den Lehrbeauftragten (Anatomie/Zellbiologie, Biochemie, Physiologie) vorklinische und klinische Lernziele festgelegt, entsprechende Fälle erstellt und in Lehrveranstaltungen eingesetzt. Weiterhin wurde ein innovatives Grafikmodul zum Anfertigen interaktiver Grafiken erstellt und verwendet. Nach der Pilotevaluationsphase wurden die Fälle in Seminare curricular eingebunden und bezüglich des Designs und der curricularen Einbindung untersucht.
In der Klinik (bisher Kinder- und Jugendmedizin, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Chirurgie, Neurologie, Frauenheilkunde, Allgemeinmedizin) wurden die Lernziele und Vorgaben für die VP in den jeweiligen Fachbereichen erarbeitet. In den drei erstgenannten Fachbereichen wurden VP erstellt, pilotevaluiert, fest in das Curriculum eingebunden und bezüglich des Designs und der curricularen Einbindung evaluiert. In der Neurologie, Frauenheilkunde und Allgemeinmedizin werden derzeit Fälle erstellt und die Pilotevaluation und curriculare Einbindung geplant.
Die erstellten VP und deren curriculare Einbindung wurden anhand der standardisierten Evaluationsinstrumente sehr positiv evaluiert. So empfanden über 90 % der Studierenden die Verknüpfung der klinischen und vorklinischen Inhalte in den VP der Vorklinik als gelungen (jeweils Zustimmung: Likert-Skala 4 & 5), 90-100% wünschen sich virtuelle Patienten in allen anderen Fachbereichen, 95% bewerten das Lernen mit virtuellen Patienten als lohnende Lernerfahrung und über 95% hielten die Kombination von VP und korrespondierender Lehrveranstaltung für gelungen.
Schlussfolgerungen: Entsprechend dem Wunsch der Studierenden wird in Heidelberg das longitudinale Projekt virtuelle Patienten etabliert. Erste Evaluationsergebnisse sind sehr vielversprechend.
Danksagung
Wir danken der Studiengebührenkommission und dem Studiendekanat der Medizinischen Fakultät Heidelberg für die großzügige Unterstützung!