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Implementierung eines evidenzbasierten Hautpflegeprogramms in der stationären Langzeitpflege: Ergebnisse einer Mixed-methods-Prozessevaluation zur SKINCARE-Studie
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Veröffentlicht: | 30. August 2022 |
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Hintergrund/Fragestellung: Die adäquate Durchführung evidenzbasierter Körperpflege bei älteren pflegebedürftigen Menschen kann dazu beitragen, häufige altersassoziierte Hauterkrankungen zu vermeiden. Um professionell Pflegende bei der Wahl am besten geeigneter Hautpflegeprodukte und -techniken zu unterstützen, wurde ein evidenzbasiertes Hautpflegeprogramm entwickelt, das im Rahmen einer Cluster-randomisierten kontrollierten Studie (SKINCARE-Studie: NCT03824886) in 17 Einrichtungen der stationären Langzeitpflege (LZP) evaluiert wurde [1]. Ziel der Prozessevaluation war es, die Machbarkeit des evidenzbasierten Hautpflegeprogramms zu bewerten und Veränderungen in den Prozessen der pflegerischen Unterstützung sowie relevante Kontextfaktoren zu identifizieren.
Methoden: Mixed-methods-Studie, bestehend aus standardisierten Befragungen von professionell Pflegenden, dem lokalen Hautpflegeteam und Pflegedienstleitungen (n = 17 LZP-Einrichtungen) zum Beobachtungsende (T2, 6 Monate nach Randomisierung) und qualitativen Datenerhebungen in einer Teilstichprobe (n = 10 LZP-Einrichtungen) zu drei Zeitpunkten (T0, T1 (3 Monate nach Randomisierung) und T2). Qualitative Daten beinhalten nicht-teilnehmende Beobachtungen der Unterstützung in der Körperpflege, inkl. Kurzinterviews mit Pflegenden, sowie Einzelinterviews mit Mitgliedern des lokalen Hautpflegeteams. Basierend auf der Normalization Process Theory [2], wurden Daten zu folgenden Themen erhoben: (i) Durchführung der Implementierungsstrategien und des evidenzbasierten Hautpflegeprogramms, (ii) Mechanismen der Veränderungen und (iii) relevante Kontextfaktoren. Quantitative und qualitative Daten wurden deskriptiv analysiert und mittels „joint displays“ trianguliert.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen 13 von 17 Pflegeeinrichtungen an der Prozessevaluation teil, vier Einrichtungen schieden Pandemie-bedingt aus. Durchgeführt wurden 57 (36 IG, 21 KG) nicht-teilnehmende Beobachtungen, 5 (2 IG, 3 KG) T1-Interviews und 8 (5 IG, 3 KG) T2-Interviews sowie 154 Fragebögen ausgefüllt. Analysen werden bis Februar 2022 abgeschlossen, um Aufschluss über die Reichweite und die Genauigkeit der Umsetzung des Hautpflegeprogramms, relevante Kontextfaktoren und mögliche Einflüsse der COVID-19-Pandemie geben.
Schlussfolgerung: Es wird eine zwischen Pflegenden und Einrichtungen variierende Umsetzung des Hautpflegeprogramms erwartet. Die Ergebnisse werden Erklärungen für diese Heterogenität aufdecken und Ansatzpunkte für eine konsistentere Implementierung aufzeigen.
Interessenkonflikte: Die Autor:innen erklären, dass keine Interessenkonflikte bestehen.
Literatur
- 1.
- Kottner J, Hahnel E, El Genedy M, Neumann K, Balzer K. Enhancing SKIN health and safety in aged CARE (SKINCARE Trial): a study protocol for an exploratory cluster-randomized pragmatic trial. Trials. 2019 May 29;20(1):302. DOI: 10.1186/s13063-019-3375-7
- 2.
- May C, Rapley T, Mair FS, Treweek S, Murray E, Ballini L, et al. Normalization process theory on-line users’ manual, toolkit and NoMAD instrument. 2015 [cited 2020 Feb 28]. Available from: http://www.normalizationprocess.org