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Analyse der Berichterstattung von nicht-pharmakologischen Interventionen zur Reduktion oder Vermeidung von Schlafproblemen in der stationären Altenpflege – Eine systematische Übersichtsarbeit
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Veröffentlicht: | 12. Februar 2020 |
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Hintergrund/Fragestellung: Die Studie „MoNoPol-Sleep“ hat das Ziel, eine komplexe nicht-pharmakologische Intervention zur Reduktion bzw. Vermeidung von Schlafproblemen in der stationären Altenpflege zu entwickeln und zu evaluieren. Bisher fehlt eine detaillierte Beschreibung der aktuell existierenden komplexen Interventionen. Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit ist daher die Identifikation, Beschreibung und Analyse vorhandener komplexer Interventionen.
Methoden: Vier Schritte wurden mit mindestens zwei Personen durchgeführt:
- 1.
- Literaturrecherche im Dezember 2018 (PubMed, CINAHL, Scopus, Cochrane Library) zu Studien, die komplexe nicht-pharmakologische Interventionen zur Reduktion oder Vermeidung von Schlafproblemen bei Pflegeheimbewohner*innen untersuchen;
- 2.
- Einsatz des Cochrane risk of bias tools bzw. CASP für Beobachtungsstudien;
- 3.
- Analyse der Interventionskomponenten anhand der TIDierR Checkliste;
- 4.
- Analyse der Berichterstattung mit der CReDECI 2 Checkliste.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 14 Studien mit zwei bis sechs Interventionskomponenten in die Übersichtsarbeit eingeschlossen. Die am häufigsten berichteten Komponenten (n=10) waren Tagesaktivitäten, Reduktion von Tagschlafzeiten und psychosoziale Betreuung. Nachtaktivitäten wie Zu-Bett-Geh-Routinen, spezielle Nachtpflege und kognitive Verhaltenstherapie sowie Schulungen für Pflegende wurde in n=7 Studien genannt. Die Interventionen waren in Bezug auf verwendete Komponenten und Intensität sowie Dauer und Durchführung sehr heterogen.
Neben einem insgesamt unzureichenden Detaillierungsgrad in der Berichterstattung treffen acht von 14 Studien keine Aussage über die verwendeten Materialien. Jeweils drei Studien enthalten keine Informationen über die Implementierung der Intervention sowie über den Zeitpunkt und die Häufigkeit der Durchführung. Keine Studie berichtet über mögliche Interaktionen zwischen Komponenten bzw. über Kontexteigenschaften im Rahmen der Interventionsmodellierung. Für keine Intervention liegen ein publiziertes Studienprotokoll oder eine ökonomische Analyse vor.
Schlussfolgerung: Die Analyse zeigt, dass eine vollständige Berichterstattung komplexer Interventionen in diesem Bereich weiterhin überfällig ist. Diese sollte sich an den empfohlenen Kriterien orientieren. Darüber hinaus zeigen die Ergebnissen, dass sowohl eine Replikation der Interventionen als auch die Übertragung der Evaluationsergebnisse in andere Forschungskontexte kaum möglich ist.
Interessenkonflikte: Die Autoren haben keine Interessenkonflikte.