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21. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13. - 15.02.2020, Basel, Schweiz

Über diesen Kongress

Grußwort

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe EbM-Netzwerk-Mitglieder, liebe EbM-Interessierte!

Das Netzwerk Evidenzbasierte Medizin (EbM-Netzwerk) veranstaltet zum ersten Mal den EbM-Kongress in der Schweiz: Vom 13. bis 15. Februar 2020 findet die Jahrestagung am Universitätsspital Basel statt. Unter dem Leitmotiv «Nützliche Patientenrelevante Forschung» widmet er sich der Frage «Wie bekommen wir die Evidenz, die wir brauchen?».

Wir freuen uns auf einen regen Austausch von Kolleginnen und Kollegen, internationalen Expertinnen und weiteren EbM-Interessierten. Das EbM-Netzwerk hat etwa 1000 Mitglieder und strebt seit seiner Gründung eine patientenorientierte, evidenzbasierte Gesundheitsversorgung an. Das Ziel des diesjährigen Kongresses ist es, den Schwerpunkt bewusst auf praktische Erfahrungen und Lösungsvorschläge zu legen, um über die Landesgrenzen hinweg voneinander zu lernen.

Wir beschäftigen uns viel damit, wie wir Evidenz in die Versorgung implementieren, wie wir sie beispielsweise für Leitlinien, Gesundheitsinformationen oder Erstattungsentscheidungen nutzen können. Aber viel zu wenig beschäftigen wir uns damit, wie wir die Evidenz bekommen, die wir brauchen. Es gibt hunderttausende klinische Studien – und trotzdem können Fragen von Patienten, Ärzten, Pflegenden und anderen Nutzern von Evidenz sehr oft nicht beantwortet werden – weil patientenrelevante nützliche Forschung hierzu fehlt.

Was können wir tun, um eine Forschungslandschaft zu gestalten, die solche Evidenz schafft? Wie stellen wir die richtigen Forschungsfragen und setzen die richtigen Prioritäten? Und was können insbesondere Forschungsförderer, Gesetzgeber, Versicherer oder HTA-Agenturen tun?

Als möglicher Weg zu patienten-relevanter Forschung wird die Einbindung von Patienten in die Planung und Durchführung von Studien gefordert. Aber das ist leichter gesagt als getan – wie schaffen wir das ganz konkret? Was können klinische Forscher hier aus anderen Bereichen lernen, zum Beispiel von Leitliniengruppen oder Gesundheitsinformationen?

Klinische Studien brauchen geeignete Strukturen – aber welche besonders hilfreich sind und sich in der Praxis bewährt haben und welche fehlen, ist nicht immer klar. Wo hemmt Bürokratie Wissenszuwachs und Innovation?

Wir brauchen hervorragend ausgebildeten Forschungsnachwuchs, aber wie und wo lehren und lernen wir, klinisch zu forschen, sodass es Patienten nützt?

Es wird oft behauptet, klinische Studien seien besonders teuer und brauchen besonders viele Ressourcen – aber stimmt das wirklich und muss das so sein? Was macht Studien teuer und wie können Kosten gespart werden?

Welche Möglichkeiten eröffnen innovative Studiendesigns und neue Technologien?

Und wenn es nützliche Evidenz gibt, wie bekommen wir Zugang zu den Ergebnissen und Daten?

Wir freuen uns über zahlreiche Beiträge und mögliche Antworten auf diese Fragen in verschiedenen Vorträgen, Symposien und Workshops. Natürlich bietet der Kongress wie jedes Jahr auch ein Forum zur Diskussion von EbM-Themen, die nicht unmittelbar zum Schwerpunktthema gehören. In zahlreichen Trainingsworkshops und speziellen Veranstaltungen möchten wir die Methoden der Evidenzbasierten Medizin diskutieren und gezielt auch den Nachwuchs einbinden.

Wir hoffen, Sie im Februar 2020 in Basel begrüssen zu dürfen.

PD Dr. med. Lars G. Hemkens, MPH        
Departement Klinische Forschung,
Universität Basel, Universität Basel       
Kongresspräsident        

Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Sönnichsen
Medizinische Universität Wien
Vorsitzender des EbM-Netzwerks