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21. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13. - 15.02.2020, Basel, Schweiz

Kompakte Gesundheitsinformationen zur Unterstützung der Laienversorgung

Meeting Abstract

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  • Andrea Fried - Gesundheit Österreich GmbH, Evidenz und Qualitätsstandards, Österreich
  • Astrid Füszl - Gesundheit Österreich GmbH, Evidenz und Qualitätsstandards, Österreich
  • Brigitte Piso - Gesundheit Österreich GmbH, Evidenz und Qualitätsstandards, Österreich

Nützliche patientenrelevante Forschung. 21. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Basel, Schweiz, 13.-15.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20ebmPP4-03

doi: 10.3205/20ebm075, urn:nbn:de:0183-20ebm0750

Veröffentlicht: 12. Februar 2020

© 2020 Fried et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Um Patientinnen und Patienten in ihrer Rolle als Koproduzenten ihrer Gesundheit zu stärken, sind Maßnahmen zur Steigerung der entsprechenden Gesundheitskompetenz erstrebenswert. Anhand von fünf ausgewählten Erkrankungen bzw. Symptomen wurde die systematische Vorgangsweise zur Erstellung kompakter Gesundheitsinformationen zur Frage „Was kann ich selbst tun?“ pilotiert.

Methoden: Die Suche nach Informationen zur Laienversorgung erfolgte ausschließlich selektiv in Datenbanken, welche bereits qualitätsgesicherte Inhalte zur Verfügung stellen (z.B. wissenwaswirkt.org, medizin-transparent.at, gesundheitsinformation.de). Die Basis bildeten dabei die „EbM-Guidelines – Evidenzbasierte Medizin für Klinik & Praxis in der Online Version“ [1]. Bei der Aufbereitung der Gesundheitsinformation dienten die Qualitätskriterien des Positionspapiers „Gute Gesundheitsinformation Österreich“ [2] als Orientierungsrahmen. Die sprachliche Aufbereitung wurde von einer Lektorin auf Verständlichkeit und Korrektheit geprüft. Ein externer medizinischer Review erfolgte durch die Österreichische Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

Ergebnisse: Es wurden kompakte Informationen (max. 500 Wörter) zu folgenden Erkrankungen bzw. Symptomen bei Erwachsenen erarbeitet: akute unspezifische Kreuzschmerzen, Erkältungshusten, Erkältung, Übelkeit und Erbrechen sowie akuter Durchfall. Neben einer kurzen Einleitung beinhalten alle 5 Themen Angaben zu „Was kann ich selbst tun?“ und „Wann sollte ich jedenfalls eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen?“. Bei infektiösen Erkrankungen finden sich darüber hinaus auch Informationen zu präventiven Maßnahmen („Wie kann ich Menschen in meiner Umgebung schützen und Ansteckungen verhindern?“). Jede Aussage wurde mit entsprechender Evidenz belegt.

Schlussfolgerung: Bei der Erstellung kompakter evidenzbasierter Gesundheitsinformationen für die Laienversorgung stellen sich einige Herausforderungen, u.a. die Identifikation geeigneter Themen, der Mangel an qualitätsgesicherten Patientenleitlinien im deutschsprachigen Raum, oder die häufig fehlende hochwertige Evidenz zu Maßnahmen, die sich zur Selbstbehandlung eignen. Die entwickelte Vorgehensweise soll nun auf weitere Themenbereiche ausgeweitet werden.

Interessenkonflikte: In Bezug auf das Thema liegen keine Interessenskonflikte vor.


Literatur

1.
Rabady S, Sönnichsen A, Kunnamo I. EbM-Guidelines. Evidenz-basierte Medizin für Klinik und Praxis. 7. Auflage. Online-Version. Wien: Verlagshaus der Ärzte; 2018.
2.
ÖPGK, BMGF. Gute Gesundheitsinformation Österreich. Die 15 Qualitätskriterien: Der Weg zum Methodenpapier — Anleitung für Organisationen. Wien und Graz: Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (BMGF) und Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) in Zusammenarbeit mit dem Frauengesundheitszentrum; 2017.