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Gesundheitskiosk Billstedt-Horn – Selbstmanagementförderung durch Beratung in der ambulanten Versorgung
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Veröffentlicht: | 12. Februar 2020 |
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Hintergrund/Fragestellung: Um die gesundheitliche Situation in den sozioökonomisch deprivierten Hamburger Stadtteilen Billstedt / Horn und Mümmelmannsberg mit ca. 110.000 Einwohner*innen zu verbessern, fördert der Innovationsfonds seit 2017 den Aufbau eines Gesundheitskiosks. Dort werden Patient*innen aus der Region in acht verschiedenen Sprachen individuell beraten, um vereinbarte Gesundheitsziele zu erreichen. Für die Beratungsarbeit wurden Gesundheitsfachkräfte geschult. Zu den Zielen gehörte es, ein gemeinsames Beratungsleitbild für den Gesundheitskiosk zu entwickeln.
Methoden: Zwei wissenschaftliche Mitarbeiter*innen des Instituts und der Poliklinik für Allgemeinmedizin (IPA) schulten das multiprofessionelle Team aus Gesundheitsfachkräften in systemisch-patientenzentrierter Gesprächsführung und zu Inhalten nicht-medizinischer Maßnahmen aus Leitlinien. Die Kiosk-Kräfte erhielten Unterweisungen im Motivational Interviewing und wurden in der Wahrnehmung der eigenen Erlebnisinhalte geschult – als Person, die berät, im Team agiert und als Teil des Kiosks nach Außen auftritt. Vor Ort hospitierte eine IPA-Mitarbeiterin in den Beratungsgesprächen. Gemeinsam mit den Kiosk-Kräften entwickelte das IPA ein Beratungsleitbild für den Gesundheitskiosk.
Ergebnisse: Die Kiosk-Kräfte wurden über eine Zeit von 2 Jahren geschult (Training-on-the-job) und darüber hinaus durch Supervision unterstützt. Jede Mitarbeiterin erhielt nach Abschluss der Beratungshospitation ein individuelles Feedback. Am Ende der Hospitationsreihe stand eine Rückmeldung an die Gesamtgruppe. Die Hospitationen trugen zum einen dazu bei, Sicherheit zu geben, das Erlernte umzusetzen. Zum anderen boten sie die Möglichkeit, individuelle Rückmeldungen zu den Beratungssituationen zu erhalten. In einem eintägigen Workshop wurde das Beratungsleitbild mit 7 Bausteinen erarbeitet: Kompetenz (hohes fachliches Niveau, lösungsorientierter Ansatz), Verantwortung (Beitrag zu mehr Gesundheit, Wohlbefinden, Selbstakzeptanz), Haltung (Umgang auf Augenhöhe), Qualität (Hilfe zur Selbsthilfe mit Grenzen der Machbarkeit), Team (Umgang mit Kolleg*innen), Entwicklung (Versorgungsnetzwerk mit Einrichtungen vor Ort) und die gemeinsame Verantwortung für die Gesundheit (Selbstmanagement und Gesundheitskompetenz).
Schlussfolgerung: Durch die Umsetzung des Beratungsleitbildes wird ein Rahmen geschaffen, der es den Beratungskräften ermöglicht, strukturiert und patientenzentriert Gesundheitsziele zu erarbeiten und die Patient*innen zu befähigen, diese zu erreichen.
Interessenkonflikte: keine