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21. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13. - 15.02.2020, Basel, Schweiz

Wege zu einer besseren Implementierung von digitalen Gesundheitsanwendungen in die Gesundheitsversorgung der GKV

Meeting Abstract

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  • Hendrikje Lantzsch - Technische Universität Berlin, Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • Victor Stephani - Technische Universität Berlin, Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • Dimitra Panteli - Technische Universität Berlin, Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • Reinhard Busse - Technische Universität Berlin, Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland

Nützliche patientenrelevante Forschung. 21. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Basel, Schweiz, 13.-15.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20ebmS2-V1-03

doi: 10.3205/20ebm013, urn:nbn:de:0183-20ebm0138

Veröffentlicht: 12. Februar 2020

© 2020 Lantzsch et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) bezeichnen kooperative und/oder interaktive Anwendungen von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Bevölkerungsgesundheit. Diese können sowohl eigenständig von Patient*innen als auch von Patient*innen und Leistungserbringern gemeinsam genutzt werden. Sofern solche Anwendungen einen relevanten Nutzen haben, sollten sie im GKV-Leistungskatalog enthalten sein. Jedoch sah sich die Integration von DiGA in die Regelversorgung der GKV bisher Problemen gegenüber, wie unter anderem der Inkompatibilität mit den bestehenden Leistungsbereichen der GKV-Regelversorgung und der eingeschränkten Eignung von im SGB V vorgesehenen Verfahren und Methoden. Ziel dieses Projekts ist es deswegen, ein für den Kontext der GKV-Regelversorgung geeignetes Bewertungsverfahren für DiGA zu entwickeln und relevante methodische Eckpunkte auszuarbeiten.

Methoden: Auf Basis bereits international entwickelter Konzepte, Expert*innenworkshops und eigenen Überlegungen wurden diese Schwerpunkte bearbeitet und Ansätze und Konzepte für den deutschen Versorgungskontext in einem iterativen Prozess entwickelt.

Ergebnisse: Zunächst wurde eine geeignete DiGA-Kategorisierung entwickelt, die auf Anwendungsbereich, Zielgruppe, Funktion und Anwender der DiGA basiert. Diese erlaubt es unter anderem, die Evidenzanforderungen im Hinblick auf die Erstattungsfähigkeit in der GKV für jede DiGA abzuleiten. Anwendungsbereich und Funktion sind primär für die zu messenden Endpunkte ausschlaggebend; Zielgruppe, Funktion und Anwender prägen primär die erforderlichen Studiendesigns. Neben den gesundheitlichen Versorgungseffekten von DiGA werden dabei auch organisatorische, ökonomische und sozialethische Effekte berücksichtigt, im Einklang mit den internationalen Standards von Health Technology Assessment (HTA).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse geben einen Überblick über eine mögliche Einordnung von DiGA sowie Ansätze zur Bewertung und Evaluation. Sie sind vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Diskussion um das Digitale-Versorgung-Gesetz besonders relevant und streben an, sowohl den Besonderheiten von DiGA als auch den Grundregeln in der evidenzbasierten Medizin Rechnung zu tragen.

Interessenkonflikte: Die Autoren erklären keinen Interessenkonflikt zu haben. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Gesundheit bis Ende 2020 gefördert.