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Klasse statt Masse – wider die wertlose Wissenschaft: 18. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

09.03. - 11.03.2017, Hamburg

Messung von Patientenorientierung mittels patientenberichteter Erfahrungsmaße – ein Studienprotokoll

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Pola Hahlweg - Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • author Eva Christalle - Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • author Isabelle Scholl - Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

Klasse statt Masse – wider die wertlose Wissenschaft. 18. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Hamburg, 09.-11.03.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17ebmPP1a

doi: 10.3205/17ebm118, urn:nbn:de:0183-17ebm1188

Veröffentlicht: 23. Februar 2017

© 2017 Hahlweg et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Patientenorientierung hat in den vergangenen Jahren sowohl in der Forschung als auch in der Gesundheitspolitik zunehmend an Bedeutung gewonnen. Patientenorientierung im Sinne des Einbezugs der Patientenperspektive in die Versorgung wird auch im Rahmen der evidenzbasierten Medizin gefordert. Das integrative Modell der Patientenorientierung, welches 15 Dimensionen umfasst, bildet eine gute Basis zur weiteren Erforschung der Patientenorientierung [1]. Allerdings ist dieses Modell bisher nicht aus Patientenperspektive evaluiert worden und es fehlt an psychometrisch getesteten Messinstrumenten in deutscher Sprache.

Die Studie hat deshalb folgende Ziele: 1) Erfassung der Relevanz verschiedener Dimensionen der Patientenorientierung aus Patientenperspektive; 2) Entwicklung und psychometrische Überprüfung eines Kernsatzes patientenberichteter Erfahrungsmaße zur Messung der Patientenorientierung; 3) Untersuchung der Machbarkeit der Implementierung dieses Kernsatzes in der Routineversorgung.

Durch die Entwicklung eines Kernsatzes patientenberichteter Erfahrungsmaße zur Erfassung von Patientenorientierung, wird es erstmalig möglich sein, die erlebte Patientenorientierung in Versorgungsstrukturen messbar zu machen. Der entstandene und evaluierte Kernsatz an Messinstrumenten kann im Anschluss sowohl im Rahmen der Qualitätssicherung, in der Gesundheitspolitik und in der Wissenschaft verwendet werden. Er wird frei zugänglich erhältlich sein.

Methoden: Es handelt sich um eine prospektive Studie, welche aus drei Phasen besteht und sowohl quantitative als auch qualitative Methodik verwendet (Mixed-Methods-Ansatz). Es werden Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen chronischen Erkrankungen untersucht. In Phase 1 wird die Patientenperspektive auf die Dimensionen der Patientenorientierung mittels einer Delphi-Befragung an einer Stichprobe von 200 Teilnehmern erfasst. In Phase 2 wird ein Kernsatz von patientenberichteten Erfahrungsmaßen unter mehrstufiger Einbindung verschiedener Akteure entwickelt und in einer Stichprobe von 2.000 Patienten psychometrisch überprüft. In Phase 3 wird die Nutzung des entwickelten Kernsatzes in der Routineversorgung untersucht und in einem Expertenworkshop erarbeitet, wie man den Kernsatz in der Routineversorgung implementieren kann.


Literatur

1.
Scholl I, Zill JM, Harter M, Dirmaier J. An integrative model of patient-centeredness - a systematic review and concept analysis. PloS one. 2014;9(9):e107828.