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Kompakt und verständlich – Faktenboxen als Beitrag zur informierten Entscheidung
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Veröffentlicht: | 23. Februar 2017 |
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Zielsetzung: Der Workshop richtet sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren von Gesundheitsinformationen (z.B. Angehörige der Gesundheitsberufe, Beschäftige von Krankenversicherungen und Journalistinnen und Journalisten). Er zielt auf den Erwerb grundlegender Kenntnisse der Risikokommunikation und Fertigkeiten zur Entwicklung von Faktenboxen ab.
Eine erfolgreiche Vermittlung der Prinzipien zur Erstellung von Faktenboxen lässt positive Auswirkungen auf die Dissemination und Implementierung als Voraussetzung für informierte Entscheidungsfindungsprozesse erwarten.
Relevanz: Im Alltag sind Bürgerinnen und Bürger mit zahlreichen gesundheitsrelevanten Entscheidungen konfrontiert: Nehme ich an der Krebsfrüherkennungsuntersuchung teil oder nicht? Sollte mein Kind bei einer akuten Mittelohrentzündung Antibiotika erhalten oder nicht?
Die Bereitstellung qualitativ hochwertiger, leicht verständlicher, transparenter, kompakter und evidenzbasierter Gesundheitsinformationen ist die Voraussetzung für informierte Entscheidungen. Bürgerinnen und Bürger sollen befähigt werden, diese Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen und zu bewerten, um sich an medizinischen Entscheidungsprozessen beteiligen und informierte Entscheidungen treffen zu können.
Faktenboxen kommunizieren Risiken transparent und laienverständlich. Sie stellen die beste verfügbare Evidenz zu einem Thema klar verständlich und vereinfacht dar. Nutzen und Schaden einer medizinischen Intervention werden einander in Tabellenform gegenübergestellt. Faktenboxen sollen dazu beitragen auch medizinisch und statistisch nicht vorgebildeten Personen informierte Entscheidungen zu ermöglichen. Damit können Bürgerinnen und Bürger Verantwortung bzgl. ihrer eigenen Gesundheit übernehmen.
Methoden: Der Workshop umfasst zweimal 90 Minuten. In Kurzvorträgen werden zunächst die Grundlagen der Risikokommunikation, der wissenschaftliche Hintergrund und die zugrundeliegende Methodik von Faktenboxen vorgestellt. In Kleingruppen entwickeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend anhand von Szenarien Faktenboxen, die im Plenum vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. Abschließend wird der Bedarf an Faktenboxen anhand von alltäglichen Entscheidungssituationen der Praxis identifiziert und diskutiert.