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Klasse statt Masse – wider die wertlose Wissenschaft: 18. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

09.03. - 11.03.2017, Hamburg

GRADE I: Qualitätsbewertung der Evidenz

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Nicole Skoetz - Cochrane Cancer, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • author presenting/speaker Joerg Meerpohl - Cochrane France, Centre de Recherche Épidémiologie et Statistique Sorbonne Paris Cité – U1153 Inserm / Université Paris Descartes, Paris, Frankreich

Klasse statt Masse – wider die wertlose Wissenschaft. 18. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Hamburg, 09.-11.03.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17ebmTW3

doi: 10.3205/17ebm107, urn:nbn:de:0183-17ebm1071

Veröffentlicht: 23. Februar 2017

© 2017 Skoetz et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Bei der Beurteilung der Qualität der Evidenz je Endpunkt im Rahmen von systematischen Übersichtsarbeiten oder im Kontext von klinischen Leitlinien spielen nicht nur Studiendesign und Studiendurchführung (Risiko für Bias) eine wichtige Rolle, sondern auch weitere Konzepte wie Publikationsbias, unzureichende Präzision der Ergebnisse oder indirekte Resultate. Diese Qualitätsbewertung ist entscheidend für die Ergebnisinterpretation in systematischen Reviews und die daraus abgeleiteten Empfehlungen. Die Teilnehmer des Kurses lernen zunächst die GRADE Faktoren kennen, die das Vertrauen in Effektschätzer verringern bzw. erhöhen können. Außerdem erstellen die Teilnehmer zu einer klinisch relevanten Fragestellung mit GRADE eine Summary of Findings-Tabelle und ein Qualitätsprofil der Evidenz.

Relevanz: GRADE wird international von vielen Organisationen wie z.B. Cochrane, NICE und der WHO eingesetzt und erlaubt eine systematische und transparente Qualitätsbeurteilung. Der Workshop richtet sich insbesondere an Personen, die systematische Übersichtsarbeiten erstellen oder z.B. im Rahmen der Leitlinienerstellung verwenden.

Methoden: In dem Workshop wechseln sich Kurzpräsentationen mit Kleingruppenübungen und Diskussionen im Auditorium ab. Der Kurs orientiert sich an dem GRADE-System zur Beurteilung der Qualität der zugrundeliegenden Evidenz für eine bestimmte Fragestellung. Das Studiendesign, potentielle Heterogenität, das Ausmaß des Effektes sowie ein eventueller Bias der zugrundeliegenden Evidenz gehen neben weiteren Kriterien in die Qualitätsbewertung ein. Ausgehend hiervon wird dargestellt, wie man unter Berücksichtigung der Qualität der Evidenz eine Empfehlung erstellt. Aktuelle Weiterentwicklungen im Rahmen des internationalen DECIDE-Projektes werden vorgestellt.


Literatur

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Alonso-Coello P, Oxman AD, Moberg J, Brignardello-Petersen R, Akl EA, Davoli M, Treweek S, Mustafa RA, Vandvik PO, Meerpohl J, Guyatt GH, Schünemann HJ; GRADE Working Group. GRADE Evidence to Decision (EtD) frameworks: a systematic and transparent approach to making well informed healthcare choices. 2: Clinical practice guidelines. BMJ. 2016 Jun 30;353:i2089
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Alonso-Coello P, Schünemann HJ, Moberg J, Brignardello-Petersen R, Akl EA, Davoli M, Treweek S, Mustafa RA, Rada G, Rosenbaum S, Morelli A, Guyatt GH, Oxman AD; GRADE Working Group. GRADE Evidence to Decision (EtD) frameworks: a systematic and transparent approach to making well informed healthcare choices. 1: Introduction. BMJ. 2016 Jun 28;353:i2016
3.
Balshem H, Helfand M, Schünemann HJ, Oxman AD, Kunz R, Brozek J, Vist GE, Falck-Ytter Y, Meerpohl J, Norris S, Guyatt GH. GRADE guidelines: 3. Rating the quality of evidence. J Clin Epidemiol. 2011 Apr;64(4):401-6. doi: 10.1016/j.jclinepi.2010.07.015. Epub 2011 Jan 5. Externer Link