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Klasse statt Masse – wider die wertlose Wissenschaft: 18. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

09.03. - 11.03.2017, Hamburg

Lässt sich die Qualität der Grundversorgung mit Routinedaten messen? Erfahrungen aus der Schweiz

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Eva Blozik - Institut für Allgemeinmedizin UKE, Hamburg, Deutschland
  • Oliver Reich - Helsana Gruppe, Zürich, Schweiz
  • Martin Scherer - Institut für Allgemeinmedizin UKE, Hamburg, Deutschland

Klasse statt Masse – wider die wertlose Wissenschaft. 18. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Hamburg, 09.-11.03.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17ebmV63

doi: 10.3205/17ebm084, urn:nbn:de:0183-17ebm0844

Veröffentlicht: 23. Februar 2017

© 2017 Blozik et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Qualitätsindikatoren (QI) sind als quantitative evidenzbasierte Messgrößen zur Beurteilung der Versorgungsqualität im Gesundheitswesen international etabliert.

Fragestellung: Lassen sich QI entwickeln, mit denen die Versorgungsqualität der Grundversorgung in der Schweiz mit Hilfe von Abrechnungsdaten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) gemessen werden kann?

Methoden: Da Entsprechendes aus der Schweiz fehlt, wurden Empfehlungen aus S3-Leitlinien der DEGAM und den Nationalen VersorgungsLeitlinien sowie QISA als Basis für die Entwicklung herangezogen. Nach Extraktion aller Empfehlungen und QI wurden denjenigen potentiellen QI selektioniert, die mit Schweizer OKP-Daten prinzipiell darstellbar sind. Diese wurden dann anhand expliziter Kriterien von einer multidisziplinären Expertengruppe bewertet und ein vorläufiger QI-Satz konsentiert, die derzeit einem Praxistest mit OKP-Routinedaten unterzogen wird. Anfang September werden an einem Workshop die Ergebnisse des Praxistests ausgewertet und ein finaler QI-Satz verabschiedet werden.

Ergebnisse: Insgesamt waren 50 der Empfehlungen bzw. QIs prinzipiell mit Schweizer Routinedaten abbildbar. 19 potentiellen QI wurden von allen Experten "Bedeutung für das Versorgungssystem", "Klarheit der Definition" und "Beeinflussbarkeit der Indikatorausprägung" bescheinigt. 16 QI waren gemäß Expertenbewertung prinzipiell geeignet, aber mit Schwächen behaftet (z.B. hohe Bedeutung, aber geringe Beeinflussbarkeit). 14 QI schienen eher ungeeignet. Am Expertenworkshop wurde ein 23 Qualitätsaspekte umfassender vorläufiger QI-Satz konsentiert. Ergebnisse des Praxistests bzw. der konsentierte finale QI-Satz werden bis zum Kongress vorliegen.

Diskussion: Das vorliegende Projekt spiegelt deutsche Evidenz zurück, nachdem aus der Perspektive eines anderen europäischen Landes mit ähnlicher Versorgungsstruktur eine Auswahl getroffen wurde mit Fokus auf die Qualität in der Grundversorgung und unter Einbezug der Patientenperspektive.