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Hintergrund und Fragestellung: In Deutschland werden im Jahr etwa 413.000 Arthroskopien am Kniegelenk (ASK) durchgeführt [1]. Allerdings ist die arthroskopische Behandlung, z.B. mit einer Lavage oder einem Débridement, bei Patienten mit Gonarthrose (GA) umstritten [2], [3]. Die vorliegende Arbeit geht der Fragestellung nach, wie oft bei Patienten mit GA, innerhalb von wenigen Monaten nach einer ASK eine Knieendoprothese (KEP) notwendig wird, die Patienten also mutmaßlich nicht von der ASK profitiert haben.

Material/Methoden: Datengrundlage sind anonymisierte Routinedaten eines großen Krankenkassenverbandes. Als Ausgangspunkt, dient der für die Qualitätssicherung nach §137a SGB V entwickelte Indikator „Implantation einer Knie-Endoprothese innerhalb von 6 Monaten nach Arthroskopie“ [1]. In diesem werden dabei alle Patienten mit einer ambulanten oder stationären ASK (OPS basiert) innerhalb eines Jahres identifiziert. Ausgeschlossen werden Patienten mit Frakturversorgung, septischen Veränderungen, Eingriffen am Kapselbandapparat, sowie Herzschrittmachern/Defibrillatoren. Für diese Untersuchung wird die Grundgesamtheit weiter eingeschränkt auf Patienten mit einer innerhalb von 2 Jahren vor ASK diagnostizierten GA, die gleiche Seite betreffend. Als Outcome dient die Implantation einer KEP innerhalb von 6 Monaten nach ASK. Weiterhin werden Risikofaktoren identifiziert, die den Outcome beeinflussen.

Ergebnisse: Es zeigt sich, dass bei etwa 6 % der Patienten mit GA innerhalb von 6 Monaten nach ASK, eine KEP eingesetzt werden muss. Als Risikofaktoren wurden unter anderem das Alter, Geschlecht, sowie Adipositas identifiziert.

Schlussfolgerung: Die Indikation für eine Arthroskopie am Kniegelenk, sollte bei Patienten mit einer gesicherten GA, vor dem Hintergrund der vorhandenen Symptome, der Einschränkung der Lebensqualität und des durch bildgebenden Verfahren eingeschätzten Ausmaßes des Gelenkverschleißes, kritisch geprüft werden, um unnötige Operationen zu vermeiden.

Die Ergebnisse decken sich mit dem Abschlussbericht des IQWiG [4], in dem keine hinreichende Evidenz für die Wirksamkeit bestimmter therapeutischer ASK bei Patient mit GA nachgewiesen werden konnte. Auf Grundlage der Bewertung des IQWiG, hat der G-BA diese ASK-Eingriffe bei Patienten mit GA aus dem Katalog der gesetzlichen Krankenversicherungen gestrichen.