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Studienevidenz in der Herzchirurgie: Analyse der freien Vorträge im Rahmen der Rahmen der 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie 2015
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Veröffentlicht: | 23. Februar 2017 |
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Hintergrund und Fragestellung: In der evidenzbasierten Medizin (EBM) werden klinische Studien nach ihrer Aussagefähig- und Wertigkeit klassifiziert und bewertet. Hierzu werden Studien nach den Empfehlungen des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V. (DNEbM) in verschiedene Evidenzklassen (Ia–IV) eingeteilt. Höhere Evidenzklassen bieten eine bessere wissenschaftliche Begründbarkeit für eine Therapieempfehlung. Im chirurgischen Studiendesign sind placebokontrollierte Studien und Verblindungen aufgrund ethischer Anforderungen schwer umsetzbar.
Der Anteil an chirurgischen Studien mit einer hohen Evidenzklasse lag im Jahr 2000 bei 2,8%.
Material und Methoden: Im vorliegenden Artikel werden alle Studien, die im Rahmen der herzchirurgischen Jahrestagung 2015 vorgestellt wurden, analysiert und eine kardiochirurgische Evidenzklassifizierung vorgenommen. Insgesamt wurden 340 Studien- oder Postervorträge präsentiert.
Ergebnisse: Inhaltliche Schwerpunkte der Jahrestagung waren die Themen rund um Aortenklappeneingriffe (24%) und Herzinsuffizienz (15%). Bei 25% aller Präsentationen (Vorträge und ePoster) handelte es sich um nichtklinische Studien (Tierversuch, ex vivo). Die klinischen Studien waren zum überwiegenden Teil nach Definition des DNEbM in niedrige Evidenzklassen (IIb, III oder IV) klassifiziert. Lediglich 7 von 340 Studien (2 %) hatten ein prospektives, randomisiertes Studiendesignmit unverblindeter Kontrollgruppe (Randomized Clinical Trails, RCT).
Schlussfolgerung: Nach Etablierung der EBM in den nichtinvasiven, humanmedizinischen Fachbereichen bleiben die chirurgischen Fächer noch deutlich in der Anzahl an RCT’s zurück. Mehrheitlich sind Fallserien, retrospektive Datenanalysen und Register die wissenschaftliche Basis der herzchirurgischen Forschung.