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Klasse statt Masse – wider die wertlose Wissenschaft: 18. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

09.03. - 11.03.2017, Hamburg

Klasse durch Masse – Mindestmengen im Krankenhaus im internationalen Vergleich

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Johannes Morche - Gemeinsamer Bundesausschuss, Berlin, Deutschland
  • Daniela Renner - Gemeinsamer Bundesausschuss, Berlin, Deutschland
  • Sabine Gruber - Gemeinsamer Bundesausschuss, Berlin, Deutschland
  • Barbara Pietsch - Gemeinsamer Bundesausschuss, Berlin, Deutschland
  • Katja Matthias - Gemeinsamer Bundesausschuss, Berlin, Deutschland

Klasse statt Masse – wider die wertlose Wissenschaft. 18. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Hamburg, 09.-11.03.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17ebmV21

doi: 10.3205/17ebm007, urn:nbn:de:0183-17ebm0076

Veröffentlicht: 23. Februar 2017

© 2017 Morche et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Fragestellung: Mindestmengen (Mm)-Regelungen gehen davon aus, dass es medizinische Leistungen gibt, bei denen die Qualität des Behandlungsergebnisses mit der Menge der erbrachten Leistungen zusammenhängt. In Deutschland wurden Mm erstmals 2003 vom Gemeinsamen Bundesausschuss festgelegt. Derzeit sind sechs operative Leistungsbereiche sowie die Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einer konkreten Mm versehen.

Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung der Verwendung von Mm in Krankenhäusern im internationalen Vergleich. Hierzu werden folgende Teilaspekte für verschiedene Länder bzw. Gesundheitssysteme untersucht: die Existenz und die Höhe von Mm nach Leistung bzw. Indikation, die Rationale der Mm-Regelung sowie Fragen zur Umsetzung bzw. nach Maßnahmen zur Einhaltung von entsprechenden Regelungen.

Methodik: Im März 2016 erfolgte eine systematische Literaturrecherche ohne Länderbeschränkung in MEDLINE, EMBASE und the Cochrane Library mit anschließendem zweistufigen Screening durch zwei unabhängige Bewerter. Ergänzend wurden Informationen über Webseiten von Gesundheits-Ministerien und anderen für die jeweiligen Gesundheitssysteme wichtigen Organisationen per Handsuche recherchiert. Zusätzlich erfolgte eine direkte Kontaktierung von Personen, die aufgrund ihrer Position oder ihres wissenschaftlichen Forschungsschwerpunktes als geeignete Ansprechpartner angesehen wurden. Die Aus- und Bewertung der Fundstellen und Informationen erfolgte systematisch und standardisiert.

Ergebnisse: Die systematische Literaturrecherche ergab 1124 Treffer, von denen insgesamt 48 Dokumente die Einschlusskriterien erfüllten. Es konnten Daten zu folgenden Ländern ausgewertet werden: Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Frankreich, Italien, England, USA, Kanada, Australien. Die spezifischen Ergebnisse werden im Rahmen eines Vortrages oder eines Posters vorgestellt.

Schlussfolgerung: Mm sind implizit oder explizit in mehreren Gesundheitssystemen verankert. Neben planbaren hochkomplexen und eher seltenen Leistungen wie Transplantationen oder Resektionen an Ösophagus und Pankreas werden zum Teil auch Mm für Routineeingriffe festgelegt. Die Festlegung von Mm erfolgt neben Erkenntnissen aus Studien auch auf normativer Basis. Die Unterschiede der konkret festgelegten Mm im internationalen Vergleich spiegeln die Schwierigkeit bei Ermittlung und Festlegung der Höhe der jeweiligen Mm wider.