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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

INTEGRATE-HTA – Integriertes Health Technology Assessment zur Bewertung von komplexen Verfahren

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Kati Mozygemba - im Namen des Projektteams; Universität Bremen, Bremen, Deutschland
  • author Ansgar Gerhardus - im Namen des Projektteams; Universität Bremen, Bremen, Deutschland

Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmP14a

doi: 10.3205/14ebm140, urn:nbn:de:0183-14ebm1409

Veröffentlicht: 10. März 2014

© 2014 Mozygemba et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzungen des Projektes: Weltweit nehmen chronische Erkrankungen zu, zu deren Behandlung oder auch Prävention komplexe Verfahren wie Disease Management Programme oder settingbezogene umfassende Präventionsprogramme notwendig sind. Health Technology Assessment ist ein Instrument zur Bewertung von gesundheitlichen Verfahren. Bisher wird es allerdings meist zur Bewertung von Arzneimitteln und Medizinprodukten eingesetzt.

In dem durch die EU im 7. Forschungsrahmenprogramm unter GA-Nummer 30614 geförderten Projekt INTEGRATE-HTA werden für HTA Konzepte und Methoden (weiter)entwickelt um auch deutlich komplexere Verfahren zu bewerten.

Ziele des Projektes sind die Entwicklung von Anleitungen (guidances), die

  • eine Bewertung der Effektivität sowie der ökonomischen, ethischen, sozio-kulturellen, und rechtlichen Aspekte von komplexen Verfahren ermöglichen,
  • patientenseitige Aspekte in der Bewertung stärker berücksichtigen
  • den Kontext und die Implementation in die Bewertung einbeziehen und
  • schließlich eine integrierte Perspektive dieser Bewertungsaspekte ermöglichen.

Die guidances richten sich an HTA-Agenturen, HTA-Wissenschaftler(innen), politische Entscheidungsträger(innen), Leistungserbringer(innen) sowie Patient(innen).

Methoden: Im Projekt arbeiten sieben Partnerinstitute aus Deutschland, England, Italien, den Niederlanden und Norwegen von 2013-2015 zusammen. Auf Grundlage umfassender Literaturrecherchen werden existierende Konzepte und Methoden identifiziert und weiterentwickelt. Diese Konzepte und Methoden werden in einem HTA zur spezialisierten Palliativversorgung praktisch angewendet und getestet.

Bereits deutlich wurde, dass eine integrierende Bewertung nicht erst am Ende vorgenommen werden kann, sondern von Anfang an berücksichtigt werden muss. Der erste Schritt der Bewertung sind daher „Scopingverfahren“: alle relevanten Stakeholder (Patient(innen), Angehörige, Versorger, etc.) werden gebeten, die aus ihrer Sicht wichtigsten Kriterien zu benennen. Diese Kriterien werden herangezogen, um Ziele und Outcomeparameter des HTAs zu definieren.

Im weiteren Verlauf werden dann die neuen Konzepte und Methoden angewandt. Schließlich werden die guidances auch anderen HTA-Erstellern zur Verfügung gestellt, damit sie diese auf ihre Projekte und Fragestellungen anwenden und testen können.