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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Die Arzt-Patienten-Kommunikation beim Sektorenübergang – Ergebnisse einer Online-Umfrage unter Ärzten

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sabine Schwarz - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • author Lena Mehrmann - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • Daniela Renner - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • Christina Gunkel - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • Corinna Schaefer - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • Christian Thomeczek - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin, Berlin, Deutschland

Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmP9a

doi: 10.3205/14ebm104, urn:nbn:de:0183-14ebm1042

Veröffentlicht: 10. März 2014

© 2014 Schwarz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Fragestellung: Beim Wechsel von Patienten zwischen Arztpraxis und Klinik können Schwierigkeiten auftreten. Ursachen können z. B. Kommunikationsdefizite und mangelnde Abstimmung sein. Um Brüche in der Patientenversorgung zu verhindern, haben Experten als Orientierungshilfe Checklisten für das ärztliche Schnittstellenmanagement mit 58 Kriterien entwickelt. Deren Praxistauglichkeit wurde mittels einer Online-Umfrage evaluiert. Unser Beitrag widmet sich in diesem Kontext der Frage, wie die 19 Items der Checklisten zur Arzt-Patienten-Kommunikation (APK) durch Ärzte eingeschätzt wurden. Diese betreffen u. a. die Aufklärung und Unterstützung von Patienten.

Methodik: Grundlage der Auswertung sind die Ergebnisse eine Online-Umfrage aus 2013. Niedergelassene und stationär tätige Ärzte wurden aufgefordert, die einzelnen Checklistenitems hinsichtlich Praktikabilität und Notwendigkeit zu beurteilen. Insgesamt nahmen 150 Personen teil, wobei die Antworten von 103 unvollständig waren. Angaben von 47 Teilnehmern konnten analysiert werden.

Ergebnisse: Die Evaluation ergab, dass die Checklisten insgesamt als positiv angesehen werden. Am besten bewertet wurden die Items zur Medikation. Im Vergleich dazu wurden die Kriterien zur APK als weniger bedeutsam eingestuft. Nur das Item „Klärung des Nachsorge-/Behandlungsbedarfs und offener Fragen mit dem Patienten“ bei der stationären Aufnahme wurde von über 90% der Teilnehmer als „praktikabel und wichtig“ eingeschätzt und ist damit von besonderer Relevanz. Das Item „Information über Notwendigkeit einer Kostenzusage“ wurde von der Mehrheit der Befragten (57%) als unnötig beurteilt. 13 und damit der Großteil der 19 Kriterien wurden von zwischen 70% und 90% der Teilnehmer als bedeutsam bewertet.

Schlussfolgerung: Unsere Gesamtergebnisse deuten darauf hin, dass die Wichtigkeit eines Schnittstellenmanagements unter Ärzten wahrgenommen wird und Elemente der Checklisten in der Praxis gut einsetzbar sind. Allerdings besteht weiterhin Verbesserungsbedarf. Im Hinblick auf die Items zur APK zeigte sich, dass diese als weniger relevant eingeschätzt werden, als andere Checklistenitems. Eine Verbesserung der Kommunikation mit Patienten kann jedoch dazu beitragen, dass Übergänge zwischen den Versorgungssektoren reibungsloser verlaufen und die Patientensicherheit erhöht wird. Dafür sind Ärzte hinsichtlich der Informationsbedürfnisse von Patienten zu sensibilisieren und organisatorische Vorrausetzungen im Praxis- und Klinikalltag zu schaffen.