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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Früherkennung – immer sinnvoll? Bewertung von Früherkennungs-Untersuchungen im Rahmen Individueller Gesundheitsleistungen

Meeting Abstract

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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmP8e

doi: 10.3205/14ebm100, urn:nbn:de:0183-14ebm1007

Veröffentlicht: 10. März 2014

© 2014 Thomas et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Wohin man blickt, wird für Früherkennung insbesondere von Krebserkrankungen geworben: in Fernsehsports, in Zeitungsanzeigen oder im Wartezimmer einer Arztpraxis. Es wird suggeriert, dass Früherkennungsuntersuchungen per se sinnvoll sind, eine Ablehnung der Untersuchung ist eher negativ besetzt. In vielen Fällen handelt es sich bei den Untersuchungen um Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), die von den Gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet werden, von den Patientinnen und Patienten somit selbst bezahlt werden müssen. Wie sinnvoll sind diese Leistungen? Wie sieht es mit Risiken aus, die mit den Untersuchungen verbunden sein können? Wie können diese Informationen vermittelt werden?

Methode: Der IGeL-Monitor stellt eine Informationsquelle dar, die Antworten auf die Frage nach Nutzen und Schaden von einzelnen Früherkennungsuntersuchungen aus dem Bereich der Individuellen Gesundheitsleistungen gibt. Mit Hilfe der bereitgestellten Informationen soll eine informierte Entscheidung für oder gegen eine Untersuchung ermöglicht werden.

Ergebnisse: An Hand einzelner Beispiele aus dem Bereich der Früherkennung, wird dargelegt wie bei der Bewertung einer einzelnen IGeL vorgegangen wird, mit welchen Herausforderungen bspw. bei der Vermittlung möglicher Risiken zu rechnen ist. Dabei wird insbesondere auch der Frage nachgegangen, ob überhaupt für jede Untersuchung eine für den Ratsuchenden befriedigende Antwort auf die Frage nach der Sinnhaftigkeit gegeben werden kann.

Schlussfolgerung: Früherkennungsuntersuchungen sind in unserer Gesellschaft zunächst einmal positiv besetzt. Es sollte allgemein ein Bewusstsein geschaffen werden, sich mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit der Untersuchungen auseinanderzusetzen. Entsprechende Informationen einzuholen, lohnt sich immer, um sich bewusst für ein "durchchecken" oder die Ablehnung einer Untersuchung entscheiden zu können.