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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Adherence-Therapie für Patienten mit Psychose im Anschluss an eine akute Krankheitsepisode im stationären Setting durch Pflegende: Eine multizentrische randomisierte Studie (RCT)

Meeting Abstract

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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmP7g

doi: 10.3205/14ebm094, urn:nbn:de:0183-14ebm0946

Veröffentlicht: 10. März 2014

© 2014 Schulz et al.
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Text

Zielsetzung: Ziel der empirischen Untersuchung ist, die Wirksamkeit der Adhärenz-Therapie als psychotherapeutische Kurzintervention auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen. Hauptergebnismaße stellen dabei der im Blut messbare Medikamentenspiegel dar. Als weiteres Ergebnismaß (Sekundärhypothese) wird die Psychopathologie der beiden Gruppen untersucht.

Methode: Durchgeführt wurde eine multizentrische einfach verblindete randomisiert kontrollierte Längsschnittstudie mit parallelen Gruppen. Im Rahmen einer multizentrischen Studie (3 Zentren in Deutschland, ein Zentrum in der Schweiz) wurden 137 schizophrene und schizoaffektive Patienten rekrutiert und einer der beiden Versuchsbedingungen zugeordnet. Während die Patienten der Interventionsgruppe die Adhärenz-Therapie, d.h. fünf Therapiesitzungen während der stationären Behandlung und drei Therapiesitzungen innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Klinikentlassung in ihrem häuslichen Umfeld erhielten, bekam die Kontrollgruppe das Standardbehandlungsprogramm (Treatment as usual). Zu Studieneinschluss, zur Klinikentlassung und drei Monate nach der Entlassung erfolgte neben einer ausführlichen Testdiagnostik zur Wirksamkeit im Hinblick auf Symptome, Funktionsfähigkeit und Einstellung zur Behandlung ein therapeutisches Drugmonitoring zur Bestimmung der Medikamentenspiegel in Relation zur verabreichten Dosis (Maß für Adhärenz).

Ergebnisse: Insgesamt erhielten 80 Studienteilnehmer Adherence-Therapie (AT) und 57 Patienten erhielten die normale Behandlung (Treatment as usual). Die Probanden der Interventionsgruppe (AT) verbesserten sich in der Psychopathologie. Mit der Positive and Negative Symptomscale (PANSS) konnte 12 Wochen nach Entlassung eine durchschnittliche Verbesserung um -6.16 Punkte gemessen werden (p<0.05). AT bewirkte keine signifikanten Veränderungen im Hinblick auf die Einnahme von Medikamenten (therapeutsiches Drugmonitoring), der Einstellung zur Behandlung und des Funktionsniveaus.

Schlussfolgerung: AT konnte die Psychopathologie signifikant verbessern und somit die Genesung von Psychosepatienten deutlich verbessern.