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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Eine evidenzbasierte Leitlinie zur pflegerischen Beratung von Frauen mit vulvären Neoplasien nach einem chirurgischen Eingriff

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Natasa Ivanovic - Institut für Angewandte Pflegewissenschaft, FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften (IPW-FHS), St. Gallen, Schweiz
  • author Andrea Kobleder - Institut für Angewandte Pflegewissenschaft, FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften (IPW-FHS), St. Gallen, Schweiz
  • author Silvia Raphaelis - Institut für Pflegewissenschaft, Universität Wien, Wien, Österreich
  • author Dinah Gafner - Frauenklinik, Inselspital Bern, Bern, Schweiz
  • author Michael D. Müller - Frauenklinik, Inselspital Bern, Bern, Schweiz
  • author Beate Senn - Institut für Angewandte Pflegewissenschaft, FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften (IPW-FHS), St. Gallen, Schweiz

Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmP4b

doi: 10.3205/14ebm065, urn:nbn:de:0183-14ebm0658

Veröffentlicht: 10. März 2014

© 2014 Ivanovic et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Zielsetzung: Bei Frauen mit vulvären Neoplasien verursachen chirurgische Eingriffe zahlreiche Symptome und Komplikationen, welche sich auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken. Postoperative Symptome und Komplikationen weisen eine Prävalenz von 5% bis 45% auf. Zu den häufigsten Komplikationen zählen neben anderen Wundinfektionen, psychosoziale Probleme und Schwierigkeiten im täglichen Leben. Aufgrund der verkürzten Spitalaufenthaltsdauer sind die Frauen rasch damit konfrontiert, selbständig mit den aufgetretenen Symptomen umzugehen. Bisher fehlen pflegerische evidenzbasierte Leitlinien, die Empfehlungen für das Symptom- und Selbstmanagement von Frauen mit vulvären Neoplasien nach einem chirurgischen Eingriff abgeben, um Komplikationen zu vermeiden.

Methoden: Die Entwicklung der pflegerischen Leitlinie basierte auf international anerkannten Richtlinien. Dazu wurde das AGREE II Instrument als Rahmenkonzept gewählt. Die pflegerische Beratung wurde durch Expertinnen und Experten des Instituts für Angewandte Pflegewissenschaft der Fachhochschule St. Gallen, des Instituts für Pflegewissenschaft der Universität Wien sowie der Universitätsklinik für Frauenheilkunde am Inselspital Bern entwickelt. Die Entwicklergruppe der pflegerischen Beratung bestand aus Vertreterinnen und Vertretern aus der Gynäkologie, Pflegewissenschaft, Onkologie, Radiologie und Frauenheilkunde. Zudem wurde der aktuelle Stand der Wissenschaft gesichtet und bewertet. Beides bildete die Grundlage für die Formulierung der Empfehlungen der Leitlinie.

Ergebnisse: Mittels qualitativer Studien wurde die Patientinnenperspektive ermittelt. Basierend auf diesen Daten wurden patientenrelevanten Ziele, klinische Fragen und ein Behandlungspfad entwickelt. Zudem wurden bestehende Leitlinien, systematische Reviews, Metaanalysen und RCT’s auf ihre methodische Qualität überprüft. Aufgrund der aussagekräftigsten Quellen wurden Empfehlungen abgeleitet und eine Vernehmlassung bei Experten durchgeführt.

Schlussfolgerung: Auf Basis eines multidisziplinären Teams aus den Bereichen Pflege, Gynäkologie, Radiologie, Onkologie und Frauenheilkunde entstanden praxisnahe und zur ärztlichen Untersuchung komplementäre Empfehlungen, die durch eine Advanced Practice Nurse an die Patientinnen weitergegeben werden können. Mit der wissenschaftlichen Überprüfung der Empfehlungen im Rahmen einer internationalen, randomisiert kontrollierten Studie (WOMAN-PRO II 2013-17) wurde bereits begonnen.