gms | German Medical Science

Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Evidenzbasierte Verhältnisprävention und Gesundheitsförderung: welche Studiendesigns?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Ansgar Gerhardus - Institut für Public Health und Pflegeforschung, Universität Bremen, Bremen, Deutschland
  • author presenting/speaker Eva Rehfuess - Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
  • author presenting/speaker Hajo Zeeb - Leibniz - Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS GmbH, Bremen, Deutschland

Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmC3

doi: 10.3205/14ebm030, urn:nbn:de:0183-14ebm0304

Veröffentlicht: 10. März 2014

© 2014 Gerhardus et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Zielsetzung: Vorstellung und Diskussion verschiedener Studiendesigns zur Evidenzbasierung von Verhältnisprävention und Gesundheitsförderung

Relevanz: Prävention und Gesundheitsförderung sind Kernbereiche von Public Health. Im Jahr 2013 wurde ein Gesetzesentwurf zur Prävention vorgelegt, der im Bundesrat scheiterte. Einer der wichtigsten Kritikpunkte war die einseitige Fokussierung auf verhaltenspräventive Maßnahmen.

Maßnahmen der Verhaltensprävention sind auf Grund ihres Individuumsbezugs im Rahmen von randomisierten, kontrollierten Studien vergleichsweise gut evaluierbar, die Ergebnisse von Wirksamkeitsstudien waren aber oft ernüchternd.

Bei Verhältnisprävention und Gesundheitsförderung, die auf gesellschaftliche Bedingungen und die Umwelt abzielen, fehlt es meist an belastbaren Wirksamkeitsstudien. Viele dieser Maßnahmen können nicht in randomisierten, kontrollierten Studien untersucht werden: so wären z.B. nur wenige Bürgermeister dazu bereit, ihre Infrastrukturmaßnahmen von einer zufälligen Zuteilung abhängig zu machen.

Alternativ können andere andere Designs, wie Controlled before-and-after studies (CBA) oder Interrupted time series (ITS), hilfreich sein. Techniken wie Matching, Regression adjustment oder Propensity Scores werden genutzt, um die potentielle Verzerrung durch Confounding möglichst gering zu halten.

In dem Workshop sollen methodische Vorschläge zur Analyse und Bewertung von Verhältnisprävention und Gesundheitsförderung vorgestellt und diskutiert werden.

Titel der Einzelbeiträge:

1. Verhältnisprävention, Gesundheitsförderung und Evidenz – woran hakt es? (AG)

2. Studiendesigns und ihre Einordnung, unter Berücksichtigung der Herangehensweise der Cochrane Public Health Group und der Cochrane Effective Practice and Organisation of Care Group (ER)

3. Fälle und Lösungen: Interaktive Arbeit und Diskussion der Herausforderungen unterschiedlicher Studiendesigns an konkreten Beispielen (z.B. Millennium Villages in Afrika, effiziente Öfen in Australien) (ER,HZ,AG)

4. Fazit mit Bezug auf die MRC-Guidance zu „Natural Experiments“ (HZ)

Methoden: Zu Beginn zwei Inputs (Einzelbeiträge 1 und 2) um die Teilnehmer(innen) für die methodischen Probleme und den möglichen Umgang damit zu sensibilisieren.

Im Hauptteil werden Problemstellungen aus drei realen Studien präsentiert. Im Plenum werden für jede dieser Problemstellungen Studiendesigns vorgeschlagen und diskutiert. Anschließend werden diese den in den Studien tatsächlich verwendeten Designs gegenübergestellt.