Artikel
Entwicklung einer topischen Formulierung der Immunsuppressiva Sirolimus und Everolimus
Development of a topical formulation of the immunomodulatory agents sirolimus and everolimus
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
---|
Gliederung
Text
Ziel
Zur Vermeidung potentiell schwerwiegender Nebenwirkungen der systemischen immunsuppressiven Therapie stellen topische Applikationsformen eine vielversprechende Alternative dar. In experimentellen Untersuchungen wurde eine Wirksamkeit der systemisch applizierten mTor-Inhibitoren Sirolimus und Everolimus bei der Keratoplastik, der Uveitis sowie zur anti-angiogenetischen Therapie gefunden. In dieser Studie untersuchten wir mögliche topische Formulierungen dieser lipophilen Substanzen.
Methode
Cyclodextrinlösungen, Liposomen, hydrotrope Mixturen, Mikroemulsionen sowie Poloxamergele wurden auf ihre Fähigkeit, Sirolimus und Everolimus zu lösen, untersucht. Die Fähigkeit der Präparationen zur Hornhautpenetration wurde an einem Ussig-Kammer-Modell gestestet. Der Wirkstoffgehalt der Formulierungen wurde mittels HPLC bestimmt. Zur Bestimmung der Konzentrationen im Akzeptormedium der Permeationskammern wurde ein Immunoassay eingesetzt, da die therapeutischen Wirkstoffkonzentrationen unter der Nachweisgrenze der HPLC liegen (5-15 ng/ml).
Ergebnisse
Cyclodextrinpräparationen erzielen geringe Wirkstoffkonzentrationen und sind instabil über die Zeit. In den getesteten liposomalen Formulierungen war keine Wirkstoffkonzentration nachweisbar. Mittels einer Mikroemulsion (lipophile Komponente, Tensid, Kotensid, Wasser) lässt sich die höchste Wirkstoffkonzentration beider Substanzen (1 mg/ml) erreichen. Sirolimus kann die intakte Hornhaut nicht penetrieren. Bei Abrasion des Epithels lassen sich therapeutische Wirkstoffspiegel im Akzeptormedium erzielen.
Schlussfolgerungen
Die günstigste topische Applikationsform von Sirolimus und auch von Everolimus stellt eine Mikroemulsion dar. Daneben kann Everolimus auch als Poloxamergel hergestellt werden. Intraokulare Wirkstoffkonzentrationen können beim Sirolimus nur bei abradiertem Hornhautepithel erwartet werden.