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Perfluoroktan – nach wie vor ein sicheres Medizinprodukt?
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Veröffentlicht: | 27. April 2017 |
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Zielsetzung: Die einzigartigen Eigenschaften wie hohe Dichte, Grenzflächen-spannung und biologische Unbedenklichkeit haben die flüssigen Perfluorkarbone (PFCL) für die vitreoretinale Chirurgie unentbehrlich gemacht und wir blicken auf Jahrzehnte sicherer Anwendung zurück. Dennoch wurde im Jahr 2015 eine Serie von Fällen von Erblindungen aus Spanien berichtet, die auf die Verwendung von Perfluoroktan (PFO) zurückgeführt wurden. Da die Beobachtungen denen aus der Entwicklungsphase der PFCLs für die Netzhautchirurgie stark ähnelten, wurde die Produktqualität im Markt befindlicher Produkte überprüft.
Methode: Es wurde eine analytische Charakterisierung von PFOs durchgeführt, die zum Jahreswechsel 2015/2016 auf dem deutschen Markt verfügbar waren. Die Produkte wurden mittels GC/MS, chemischer Extraktion und Untersuchung der Grenzflächenspannung untersucht. Proben, die extreme Konzentrationen von Verunreinigungen enthielten, wurden auf ihre Zelltoxizität nach ISO 10993-5 untersucht und die Dosisabhängigkeit der Zelltoxizität untersucht.
Ergebnisse: Einige der Proben zeigten eine um eine bis zu 50% reduzierte Grenzflächenspannung und um 100-fach erhöhte kritische Verunreinigungen (z.B. unvollständig fluorierte Verbindungen). Derartige Proben zeigten auch bei hohen Verdünnungen noch starke Zelltoxizität. Eine Dosisabhängigkeit der Toxizität wurde bestätigt.
Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie wurden Verunreinigungen von PFO und deren Dosisabhängigkeit auf zelltoxische Effekte nachgewiesen. Auch das Auftreten von „sticky silicone oil“ steht am ehesten im Zusammenhang mit einer unzureichenden Reinheit von PFCLs. Die neuerlichen klinischen Berichte entsprechen Fällen aus den späten 80er und frühen 90er Jahren, die zur Entwicklung ultra-hochgereinigter PFCLs führten. Es ist die Aufnahme dieser sicherheitsrelevanten Parameter in die entsprechenden Standards zur Sicherstellung hinreichender Reinheit von PFCL zu fordern.