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Vergleich der 20- bzw. 23-Gauge Vitrektomie bei Patienten mit Endophthalmitis (K)
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Veröffentlicht: | 9. Juni 2015 |
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Zielsetzung: Die infektiöse Endophthalmitis ist eine seltene und schwere Entzündung des intraokularen Gewebes und der Flüssigkeiten des Auges. Nur durch eine frühe - oft chirurgische - Intervention kann die Sehschärfe bzw. die Funktion des betroffenen Auges erhalten werden. In der vorliegenden Studie wurde geprüft, ob die derzeitige Standard 23-Gauge Vitrektomie im Vergleich zu der bis dato üblichen 20-Gauge Vitrektomie im Hinblick auf den Visus eine gute Option zur Versorgung von Patienten mit Endophthalmitis ist.
Methode: Untersucht wurden alle Augen, die in unserem Zentrum von Dezember 2006 bis Dezember 2011 mit einer klinisch gesicherten Endophthalmitis mittels 20- bzw. 23-Gauge Vitrektomie behandelt wurden (n=125). Zusätzlich erfolgte eine Subgruppenanalyse (n=67) der Augen, die an einer akuten postoperativen Endophthalmitis mit definiertem Keimspektrum erkrankt waren. Visusverlauf und die Visusdifferenz (Aufnahmevisus- zuletzt erhobener Visus) dieser Patientengruppe wurden miteinander verglichen und statistisch ausgewertet.
Ergebnis: Nach 20- bzw. 23-Gauge Vitrektomie waren die Visusverläufe und die Visusdifferenz aller Patienten statistisch gleichwertig. Die Patienten der Subgruppenanalyse erzielten im Median nach 23-Gauge Vitrektomie bessere Visusergebnisse. Die Gegenüberstellung der Visusdifferenz ergab in dieser Untergruppe sogar einen statistisch signifikanten Vorteil für diejenigen Patienten, die eine 23-Gauge Vitrektomie erhalten hatten.
Schlussfolgerung: Die Endophthalmitis ist eine organ- und funktionsbedrohende Erkrankung, deren Verlauf von vielen Faktoren abhängig ist.
Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass die 23-Gauge Vitrektomie ein sicheres, mindestens vergleichbares, wenn nicht sogar überlegenes Verfahren zur Versorgung einer Endophthalmitis ist.