gms | German Medical Science

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

13. bis 15.06.2013, Nürnberg

OCEAN: Real-Life Studie zur Anwendung von Lucentis im Praxisalltag (B)

Meeting Abstract

  • Focke Ziemssen - Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen
  • Georg Spital - St. Franziskus-Hospital, Münster
  • Sandra Liakopoulos - Universität Köln, Köln
  • Steffen Schmitz-Valckenberg - Universitäts-Augenklinik Bonn, Bonn
  • Annette Wiedon - Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
  • Stefan Scheidl - Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
  • Frank G. Holz - Universitäts-Augenklinik Bonn, Bonn

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocePO 3.1

doi: 10.3205/13doc194, urn:nbn:de:0183-13doc1943

Veröffentlicht: 18. Oktober 2013

© 2013 Ziemssen et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Zielsetzung: Die OCEAN-Studie dokumentiert die Lucentis-Therapie in allen zugelassenen Indikationen im klinischen Alltag. OCEAN ist eine nicht-interventionelle ophthalmologische multizentrische Studie mit ca. 3.000 Patienten. Neben neuen Daten zur feuchten AMD (fAMD) werden in OCEAN erstmals Real-Life Daten zur Behandlung von Patienten mit diabetischem Makulaödem (DMÖ) sowie mit Makulaödem aufgrund retinaler Venenverschlüsse (RVV) erhoben.

Methode: Während der Beobachtungszeit von bis zu 24 Monaten werden folgende Parameter dokumentiert: Anzahl und Zeitpunkt der Visiten und Injektionen, Sehschärfe, Einsatz bildgebender Diagnstik (OCT, FLA), zentrale Retinadicke, zusätzliche ophthalmologische Behandlungen sowie Begleitmedikation. Änderungen in der Lebensqualität der Patienten werden mit dem VFQ-25 Fragebogen erfasst. Patienten, die eine Vorbehandlung mit intravitrealen Steroiden bzw. innerhalb der letzten drei Monate mit anti-VEGF Medikation erhalten haben, wurden nicht eingeschlossen.

Ergebnis: Bislang wurden 2.884 Patienten von 329 aktiven Zentren in OCEAN eingeschlossen. Von diesen sind 66,9% (1929) wAMD, 20,3% (585) DMÖ und 12,8% (370) RVV Patienten. Insgesamt wurden für diese Patienten bereits 13.364 Visiten dokumentiert. Zum Zeitpunkt der Basisvisite wurde bei 72,8% der Patienten eine OCT-Untersuchung durchgeführt. Dieser Anteil sank auf 18,3% zur Visite nach Monat 1 bzw. auf 21,8% nach Monat 2. Nach Monat 3 beträgt der Anteil OCT-kontrollierter Patienten 42,4% und verblieb in den Folgemonaten auf diesem Niveau. Etwa 20% der Patienten wurden für die OCT Untersuchung in eine Klinik bzw. zu einem niedergelassenen Kollegen überwiesen. Der VFQ-25 Fragebogen wurde zur Basisvisite von 90% der Patienten beantwortet, zur Visite nach Monat 4 von 88,9% der Patienten. Weitere Daten zum Verlauf der Sehschärfe, der zentralen Retinadicke, der Anzahl an Injektionen und Visiten stehen ab September 2013 zur Verfügung.

Schlussfolgerung: Die deutschen ophthalmologischen Fachgesellschaften empfehlen monatliche Verlaufskontrollen inkl. OCT-Untersuchungen. Im Praxisalltag könnten eine geringere Anzahl Kontrolltermine die Ergebnisse der bedarfsorientierten Wiederbehandlung beeinträchtigen. Die OCEAN-Studie präsentiert Real-Life Daten der Lucentis-Therapie in allen zugelassenen Indikationen aus der täglichen Praxisroutine. Die Daten ermöglichen ein besseres Verständnis der Grenzen und Möglichkeiten einer anti-VEGF-Behandlung im Versorgungsalltag.