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23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

Maßnahmen zum besseren Erreichen von Zielgruppen der allgemeinen Gesundheitsuntersuchung (Check-up) – ein systematischer Review

Meeting Abstract

  • Anna Margraf - IQWiG Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
  • Katharina Doni - IQWiG Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
  • Tatjana Hermanns - IQWiG Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
  • Corinna Kiefer - IQWiG Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
  • Klaus Koch - IQWiG Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
  • Ulrike Paschen - IQWiG Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
  • Siw Waffenschmidt - IQWiG Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
  • Beate Zschorlich - IQWiG Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland
  • Sarah Thys - IQWiG Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf387

doi: 10.3205/24dkvf387, urn:nbn:de:0183-24dkvf3870

Veröffentlicht: 10. September 2024

© 2024 Margraf et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die allgemeine Gesundheitsuntersuchung (aGU) ab 35 Jahren (auch „Check-up“ genannt) wird in Deutschland seit 1989 von den gesetzlichen Krankenversicherungen angeboten und die Kosten dafür derzeit alle 3 Jahre übernommen. Seit 2019 wird sie auch einmalig im Alter von 18 bis 34 Jahren kostenlos angeboten. Im Rahmen der aGU sollen gesundheitliche Risiken und Belastungen frühzeitig erfasst werden um daraus Präventionsempfehlungen abzuleiten. Sie dient außerdem der Früherkennung von häufig auftretenden Krankheiten, insbesondere von Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie von Diabetes. Die Teilnahme an der aGU setzt sowohl die Bekanntheit des Angebotes als auch die Kenntnis von Vor- und Nachteilen der Untersuchung voraus. Unklar ist in diesem Kontext wie die Bekanntheit der aGU verbessert und die informierte Entscheidung von Bürgerinnen und Bürgern über die Teilnahme unterstützt werden kann.

Zielsetzung: Wir wurden vom Bundesministerium für Gesundheit im Rahmen eines Rapid Reports zum Thema „Zielgruppenspezifische Ansprache von Versicherten bei der allgemeinen Gesundheitsuntersuchung“ beauftragt. In einer Teilfragestellung wird die Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen zur Steigerung der Bekanntheit und informierten Entscheidung über die Teilnahme an der aGU im Vergleich zu keiner Maßnahme oder den üblichen Verfahren bei 18- bis 50-jährigen untersucht.

Methode: Zur Beantwortung der Fragestellung erfolgte zunächst eine fokussierte Recherche nach systematischen Übersichten, deren Referenzlisten nach randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) gesichtet wurden. Zusätzlich wurde eine fokussierte systematische Recherche nach RCTs in den Datenbanken MEDLINE und Cochrane Central Register of Controlled Trials durchgeführt. Die Selektion aller Informationsquellen erfolgte durch1 Person und wurde anschließend von einer 2. Person überprüft. Eingeschlossen wurden RCTs, die Personen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren untersuchten, im europäischen Raum durchgeführt wurden, auf Deutsch oder Englisch ab 2013 publiziert wurden und als Endpunkte die Bekanntheit der aGU, die informierte Entscheidungsfindung zur Teilnahme oder die Inanspruchnahme der aGU berichteten. Das Verzerrungspotenzial wurde nach den Kriterien Erzeugung der Randomisierungssequenz, Verdeckung der Gruppenzuteilung, Verblindung, Umsetzung des Intention to treat-Prinzips, unabhängige Berichterstattung sowie sonstige Aspekte geprüft und bewertet. Die Studien- und Populationscharakteristika als auch die Studienergebnisse wurden aufbereitet und in standardisierten Tabellen dargestellt.

Ergebnisse: Es werden Ergebnisse zur Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen wie unterschiedliche Einladungsverfahren oder finanzielle Anreize zur Steigerung der Teilnahmerate an der aGU erwartet. Die Ergebnisse zu Endpunkten wie Bekanntheit und Teilnahme an der aGU liegen zum Zeitpunkt des Kongresses vor.

Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Es soll die Frage beantwortet werden, ob bestimmte Maßnahmen zu einer Steigerung der Bekanntheit der aGU führen können und ob es wirksame Maßnahmen gibt, die eine informierte Entscheidung für oder gegen eine Inanspruchnahme unterstützen können.