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Entlassmanagement in ländlichen Räumen – Wege zur Nachhaltigkeit
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Veröffentlicht: | 10. September 2024 |
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Hintergrund: Mit 70 Einwohner*innen pro Quadratkilometer hat das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern (M-V) die geringste Bevölkerungsdichte in Deutschland [1]. Seit dem Jahr 1990 sinkt die Bevölkerungszahl stetig [2], wodurch sich im Zuge des demografischen Wandels gravierende Auswirkungen von fehlender Daseinsvorsorge und gesundheitlicher Ungleichheit zeigen. Besonders die Organisation des Entlassmanagements und der Nachversorgung an einen Krankenhausaufenthalt sind in strukturschwachen ländlichen Regionen häufig mit großen Herausforderungen verbunden. Schon kleinste Verzögerungen führen zu längeren Liegedauern als medizinisch notwendig, langen Anfahrten oder Patient*innen, die nicht ausreichend versorgt entlassen werden.
Zielsetzung: Das Verbundprojekt NAHVERSORGT der Hochschule Stralsund und der Hochschule Neubrandenburg nimmt sich dieser Problematik an, indem es die bestehende Praxis des Entlassmanagements am Beispiel von M-V evaluiert und systematische Schlussfolgerungen für ländlich geprägte strukturschwache Räume zieht. Diese Erkenntnisse werden mit Best Practice Beispielen deutschlandweit verglichen, um anschließend Schlussfolgerungen für ländlich geprägte, strukturschwache Räume zu ziehen. Zu diesem Zweck erhebt das Projektteam die unterschiedlichen Perspektiven aller relevanten Akteurinnen und Akteure wie Patient*innen, Krankenhäusern sowie Reha- und Pflegeeinrichtungen.
Methode: Die Forschung erfolgt über ein Mixed-Method Studiendesign, welches durch die Kombination von quantitativer und qualitativer Forschung Multiperspektivität auf zu untersuchende Phänomene ermöglicht. So bilden die Ergebnisse eines Scoping Reviews gemeinsam mit Fokusgruppeninterviews mit den am Entlass- und Nachsorgemanagementprozess beteiligten Akteurinnen und Akteuren eine weitere Informationsquelle für die Identifikation von individuellen Erfahrungen, Bedarfen, Ressourcen und Ideen. Auf Grundlage dieser Forschung findet für die Identifizierung und Beschreibung der Problemlagen und der Erarbeitung von Lösungsstrategien eine quantitative Befragung aller 37 Krankenhäuser in M-V statt.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt des Kongresses werden Ergebnisse des Scoping Reviews und der ersten qualitativen Datenerhebung vorliegen.
Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Um Handlungsempfehlungen und Best-Practices für ländliche und strukturschwache Räume zu erstellen, bedarf es eines multiperspektivischen Ansatzes. Diesen ermitteln wir im Projekt NAHVERSORGT durch ein Mixed-Method-Forschungsdesign und validieren die gewonnen Daten mit Expertinnen und Experten verschiedener am Prozess des Entlassmanagements beteiligten Berufsgruppen.
Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; Projektname: Projekt NAHVERSORGT – Na(c)hversorgt in der Region; Fördernummer: 01VSF23038
Literatur
- 1.
- Destatis. Bevölkerungsdichte in Deutschland nach Bundesländern zum 31. Dezember 2022 (Einwohner je km²) [Graph]. Statista; 2024 [retrieved 18.03.2024]. Verfügbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1242/umfrage/bevoelkerungsdichte-in-deutschland-nach-bundeslaendern/
- 2.
- Demografieportal. Bevölkerungszahl in Mecklenburg-Vorpommern. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung; 2024 [retrieved 18.03.2024]. Verfügbar unter: https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/bevoelkerungszahl-mecklenburg-vorpommern.html#:~:text=Der%20Bev%C3%B6lkerungsr%C3%BCckgang%20beruht%20darauf%2C%20dass,in%20den%20letzten%20Jahren%20stabilisiert