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23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

Zugangswege zu Routinedaten für die Versorgungsforschung: Entwicklung eines Konzepts für die Evaluation von Impfeffekten und zur Unterstützung der STIKO

Meeting Abstract

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  • Ulrich Reinacher - Robert Koch-Institut, Abteilung für Infektionsepidemiologie, Berlin, Deutschland
  • Felix Günther - Robert Koch-Institut, Abteilung für Infektionsepidemiologie, Berlin, Deutschland
  • Frank Sandmann - Robert Koch-Institut, Abteilung für Infektionsepidemiologie, Berlin, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf137

doi: 10.3205/24dkvf137, urn:nbn:de:0183-24dkvf1376

Veröffentlicht: 10. September 2024

© 2024 Reinacher et al.
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Gliederung

Text

Setting der Forschungs- und/oder Praxis-Initiative: Das Robert-Koch Institut (RKI) unterstützt die Ständige Impfkommission (STIKO) in ihrem gesetzlichen Auftrag, neue Impf- und Immunisierungsstrategien vor Einführung in Deutschland zu evaluieren. Als Teil dieses Prozesses führt das RKI regelhaft Transmissions-Modellierungen, gesundheitsökonomische Evaluationen und Versorgungsforschung zur Identifizierung der wirksamsten bzw. effizientesten Immunisierungsstrategie durch. Als wichtige Informationsquelle für zentrale Inputparameter dienen Sekundärdatenanalysen von ambulanten und stationären Routinedaten, sowohl zur Generierung von Daten zu Krankheitskosten als auch zur epidemiologischen Situation und Krankheitslast in Deutschland. In der Vergangenheit wurden oftmals ad-hoc Zugänge zu Krankenkassendaten verwendet, was ein Hindernis für zeitnahe und flexible Auswertungen sein kann. In diesem Projekt wird auf Basis vergangener Projekte des RKI sowie den Erfahrungen, Vorstellungen und Möglichkeiten von externen Partnern und Datenbanken eruiert, inwiefern sich in Zukunft ein regelhafter Zugang des RKI zu Routinedaten zwecks Evaluation und Simulation von Impfeffekten als Beitrag für die Evidenzgrundlage von STIKO-Empfehlungen verstetigen lässt.

Ziel/bzw. Ziele der Initiative: Ziel ist es ein trag- und zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln mit den Bedingungen und Möglichkeiten eines dauerhaften Zugangs zu Routinedaten der medizinischen Versorgung zwecks epidemiologischer Interventions-Modellierung (Transmissions-Modelle von Immunisierungen), Kostenerhebung (z.B. für gesundheitsökonomische Evaluationen) und Versorgungsforschung (z.B. Inanspruchnahme von Leistungen, Cost-of-illness oder als weitere Quelle zur Triangulierung der Krankheitslast). Die Konzepterstellung erfolgt innerhalb des RKI, mit Sekundärdatennutzern und Dateneignern.

Herausforderungen und/oder Erfolgsfaktoren: Das Projekt besteht aus mehreren Arbeitsschritten. Zunächst wird eine strukturierte Übersicht der Ziele, Zugänge, relevanten Akteure, Datenbanken und Rahmenbedingungen in gegenwärtigen und vergangenen Projekten des RKI mit Zugang zu Routinedaten, die potenziell diesen Zielen dienen könnten, erarbeitet. Danach erfolgt ein Austausch mit Dateneignern und relevanten Organisationen und Sekundärdatennutzern, sowie ein Workshop am RKI. Darauf aufbauend wird das Konzept entworfen, wie sich solche Datenquellen in Zukunft dem RKI nutzbar machen lassen (ad hoc oder permanent). Im Anschluss wird das Konzept relevanten Akteuren am RKI und der STIKO sowie der Fachöffentlichkeit vorgestellt.

Schlussfolgerung: Das zu erarbeitende Konzept beabsichtigt die Zugangswege zu Routinedaten aus der Gesundheitsversorgung zwecks Sekundärdatenanalyse am RKI zu etablieren bzw. zu verstetigen. Da STIKO-Empfehlungen generell einen erheblichen Einfluss auf die medizinische Versorgung in Deutschland haben sind die Ergebnisse von weitreichender Bedeutung für die öffentliche Gesundheit in Deutschland.

Förderung: Sonstige Förderung; Fördernummer: RKI: 2b-2024-03