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23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

Determinanten von Wissensgenerierung und -transfer in Modellprojekten der Versorgungsforschung – theoretische Ansätze und empirische Einblicke zu Einflussfaktoren aus der ModellprojektAketur*innen-Sicht

Meeting Abstract

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  • Birthe Sander - Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf132

doi: 10.3205/24dkvf132, urn:nbn:de:0183-24dkvf1321

Veröffentlicht: 10. September 2024

© 2024 Sander.
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Gliederung

Text

In durch unterschiedliche Finanzierungsträger geförderten Modellprojekten/-versuchen werden auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse oder aus dem Erfahrungswissen der Praxis heraus entwickelte Konzepte oder Methoden im Sinne von Innovationen im Praxisumfeld systematisch erprobt und bewertet. Sie sind in diesem Zusammenhang aus politischer Sicht „wichtige Entscheidungshilfen” (Severing 2001, S. 1 [1]), denen zugeschrieben wird, Wissen und daraus ableitbare Erkenntnisse für Entscheidungsträger zu produzieren. Weitergehend lässt sich auch die Relevanz für versorgungsrelevante Disziplinen und die Professionen in Hinblick auf Wissensgenerierung aber auch Übertragung (Wissenstransfer) explizieren: Modellprojekte stellen „Foren eines Austauschprozesses zwischen [...] Theorie und Praxis [dar] […], der klären soll, inwiefern theoretisch entworfene Konzepte in der Praxis umsetzbar sind, und umgekehrt aus der Praxis Anlässe und Gegenstände der Theoriebildung liefert” (ebd., S. 2 [1]). Dabei ist eine „[…] nicht immer [vorhandene] erwartete Akzeptanz“ (ebd. [1]) bei den beteiligten Modellprojekt-Akteur*innen hinsichtlich der Modellprojekt-Arbeit und der damit einhergehenden Umsetzung von Innovationen zu verzeichnen. Hasselhorn et al. [2] halten hierzu fest, dass „[…] das Erleben und Verhalten der an der Implementation beteiligten Akteure entscheidend […]“ ist, das jedoch weitestgehend noch als „Blackbox“ [3] gesehen werden muss. Dem Beitrag liegt daher die Fragestellung zugrunde, welche Determinanten von Seiten der beteiligten Akteur*innen für die in Modellprojekten erfolgende Wissensgenerierung von Bedeutung sind. Hierfür nähert sich der Artikel nach einem eingehenden Diskurs zu Modellprojekten der Thematik zunächst allgemein über verschiedene theoretische Ansätze und darauf aufbauend mit Einbezug der Spezifika von Modellprojekten (Rahmenbedingungen und Erwartungen durch den (politischen) Finanzierungsträger, Einflussnahme und Rolle der wissenschaftlichen Begleitung für die Wissensgenerierung etc.). Weitergehend ausdifferenziert werden die Erkenntnisse anhand empirischer qualitativer Daten (Fokusgruppen, Expert*innen-Interviews), die im Kontext eines Bundesprogramm-Modellprojektes gewonnen wurden. Die qualitativ inhaltsanalytisch ausgewerteten Ergebnisse zeigen auch mögliche Widersprüche und damit verbundene Herausforderungen für Wissensgenerierung und –transfer auf und bieten eine Basis für Überlegungen zu Ansatzmöglichkeiten auf praktischer sowie weitergehende Untersuchungen auf wissenschaftlicher Ebene, um die Wissensgenerierung im Kontext von Modellprojekten gelingend zu gestalten.


Literatur

1.
Severing E. Modellversuchsforschung und Erkenntnisgewinn – methodische Anmerkungen. In: Albrecht G, Bähr W, Hrsg. Verankerung von Innovationen in der Modellversuchsforschung - Zur Nachhaltigkeit von Modellversuchen. Bonn: IFA Verlag;2001.
2.
Hasselhorn M, Köller O, Maaz K, Zimmer K. Implementation wirksamer Handlungskonzepte im Bildungsbereich als Forschungsaufgabe. Psychologische Rundschau. 2014;65(3):140-9.
3.
Roes M, de Jong A, Wulff I. Implementierungs- und Disseminationsforschung – ein notwendiger Diskurs. Pflege & Gesellschaft. 2013;18:197-213.